Ride Your Wave

Ride Your Wave

Originaltitel: Kimi to, Nami ni Noretara
Genre: Romance • Drama • Fantasy
Regie: Masaaki Yuasa
Laufzeit: DVD (92 Min) • BD (96 Min)
Label: Kazé Anime Studio
FSK 12

Ride Your Wave   30.12.2020 von MarS

Regisseur Masaaki Yuasa war früher vor allem für seine skurrilen, schrägen Werke bekannt. In den letzten Jahren hat er sich allerdings etwas leichterer Kost verschrieben, und lieferte mit Night is Short, Walk On Girl und Lu Over The Wall zwei sehr gelungene Animes ab. Mit seinem romantischen Drama Ride your Wave ging er nun sogar noch einen Schritt weiter...

 

Inhalt

 

Für Hinako Mukaimizu gibt es nichts Schöneres, als mit ihrem Surfbrett die Wellen zu Reiten. Aus diesem Grund hat sie auch ihr ländliches Elternhaus verlassen, um am Ort ihrer Kindheit zu studieren, wo sie bereits als kleines Mädchen ihre Zeit am Strand verbracht hatte. Ihren Alltag hat Hinako allerdings weniger im Griff als ihr Surfbrett, und ihre tollpatschige Art ist auch nicht gerade hilfreich, ihr Leben zu meistern. Alles ändert sich, als eines Tages ein Feuer in Hinakos Wohnkomplex ausbricht und sie vom Feuerwehrmann Minato Hinageshi gerettet wird. Schnell spüren die beiden eine starke Anziehung und werden schon bald ein unzertrennliches Paar, das gemeinsam auf den Wellen reitet und Pläne für die Zukunft schmiedet. Doch dann kommt es zu einem tragischen Schicksalsschlag, der Hinako und Minato zum ersten Mal voneinander trennt...

 

Ride your Wave beginnt - recht ungewöhnlich für einen Film von Masaaki Yuasa - als ganz klassische Romanze, und erzählt die Geschichte zweier Liebender, die sich auf ungewöhnliche Weise kennenlernen und sich im Verlauf ihrer Beziehung stets gegenseitig Halt im Leben geben. Dabei verzichtet das von Reiko Yoshida (Das Königreich der Katzen, A Silent Voice) verfasste Drehbuch auf allzu viele schnulzige Momente, sondern zeichnet stattdessen ein wirklich romantisches, sympathisches Bild einer aufkeimenden Liebe, dessen Entwicklung man mit viel Freude verfolgt. Dementsprechend bewegend ist dann auch der tragische Wendepunkt in der Erzählung, der das Geschehen in eine neue Richtung lenkt. Ab diesem Zeitpunkt wird die Inszenierung deutlich ernster und beschäftigt sich intensiv mit Trauerbewältigung sowie den Konsequenzen, die ein verlorener Partner mit sich bringt. Dabei lässt Ride your Wave lange Zeit offen, ob es hier tatsächlich eine fantastische Komponente gibt, oder ob es sich nur um die visualisierte Trauer der Hauptfigur handelt. Diese Frage wird erst im großen Finale beantwortet, das nicht nur einen spektakulären Abschluss bereithält, sondern zudem auch einige unerwartete Wendungen sowie einen berührenden, sehr stimmigen Schlusspunkt liefert. Unterstützt wird die Inszenierung unterdessen sowohl von dem aus eigentlich nur einem Musikstück bestehenden Soundtrack, der sich wie ein roter Faden durch den gesamten Film zieht, wie auch durch den starken Kontrast zwischen intensiv emotionaler Handlung und dem farbenprächtigen, verspielten visuellen Erzählstil.

 

Für Ride your Wave arbeitete Regisseur Masaaki Yuasa erneut mit dem Studio Science SARU Inc., was an den Animationen des Films auch nur unschwer zu erkennen ist. Sowohl das Charakterdesign, als auch die übrige Gestaltung, tragen ganz klar die Handschrift Yuasas, und wissen ein weiteres Mal durch ihren ungewöhnlichen, aber einnehmenden Stil zu verzaubern. An der deutschen Synchronisation gibt es rein gar nichts auszusetzen, selbst die auf Japanisch von den Darstellern eingesungenen Liedausschnitte fügen sich harmonisch ins Gesamtbild ein. Sowohl als Soundtrack, wie auch als wichtiger Bestandteil der Handlung selbst, fungiert dementsprechend der Song "Brand New Story" von Generations from Exile Tribe.

 

Bildergalerie von Ride Your Wave (6 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Das Bild der Blu-ray ist knackig scharf, farbenprächtig und wird von einem kräftigen Kontrastverhältnis begleitet. Mit Ausnahme von teils deutlichem Banding und gelegentlichen, ruckeligen Schwenks ist das Bild sehr sauber. Die Tonspur ist nicht nur sehr dynamisch, sondern weiß auch alle Boxenbereiche gezielt einzusetzen. Dadurch entwickelt sich ein sehr schöner Raumklang, der die Atmosphäre des Films perfekt unterstreicht. Dialoge bleiben stets gut verständlich, der Soundtrack fügt sich harmonisch mit ein und legt sich bei Bedarf auch zwischendurch deutlich in den Vordergrund. 



Cover & Bilder © Ride Your Wave Film Partners


Das Fazit von: MarS

MarS

Ride your Wave beginnt als charmante Romanze zwischen zwei völlig gegensätzlichen Charakteren und entwickelt sich im späteren Verlauf zu einem ernsten Drama mit tragischem Unterton. Beide Teile wissen den Zuschauer emotional zu bewegen, wobei die zweite Hälfte - im Gegensatz zum sehr bodenständigen Einstieg - auch einige fantastische Elemente bereithält. Das Finale ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, fügt sich aber dennoch stimmig in die Geschichte ein. Ride your Wave ist damit ein nicht ganz so ungewöhnlicher Film von Regisseur Masaaki Yuasa, weiß deshalb aber nicht weniger gut zu unterhalten - definitiv einen Blick wert!


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