Run Hide Fight
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BEWERTUNG |
16.10.2021 von MarSIn Run Hide Fight bekommt es eine Gruppe jugendlicher Geiselnehmer an einer Schule mit unerwarteter Gegenwehr zu tun. Steckt in dem Thriller mehr, als nur ein weiterer Stirb Langsam Verschnitt...?
Inhalt
Für die 17-jährige Zoe Hull (Isabel May) und ihre Mitschüler nähert sich das Ende des Schuljahres, doch für sie und ihren besten Freund Lewis (Olly Sholotan) ist das kein Grund zur Freude. Zoe hat sich nach dem Tod ihrer Mutter (Radha Mitchell) völlig zurückgezogen, und weder Lewis, noch ihr Vater (Thomas Jane), können noch zu ihr durchdringen. Das alles wird jedoch belanglos, als vier Schüler unter der Führung des wahnsinnigen Tristan Voy (Eli Brown) in die Schule eindringen und die Schüler - unter ihnen auch Lewis - in der Cafeteria als Geiseln nehmen. Während Tristan das immer blutigere Geschehen per Livestream ins Internet übertragen lässt, ist Zoe die Einzige innerhalb des Schulgebäudes, die über ausreichend Kenntnisse verfügt, um sich den Tätern in den Weg zu stellen...
Trotz immer strengerer Gegenmaßnahmen sind Amokläufe gerade an US-amerikanischen Schulen noch immer trauriger Alltag. "Run. Hide. Fight." - Das ist die Verhaltensrichtlinie, zu der Experten allen Opfern einer Geiselnahme oder eines Amoklaufs raten. Und es ist gleichzeitig die antreibende Grundprämisse, die den gleichnamigen Film durchzieht. Run Hide Fight ist dadurch nicht einfach nur eine modernisierte Stirb Langsam Variante mit jugendlichen Protagonisten, sondern hintergründig auch filmische Umsetzung von Mustern, die einem tatsächlich im Ernstfall das Leben retten können - selbstverständlich zu Unterhaltungszwecken aufgepeppt und überdramatisiert, sowie ganz im Sinne eines Actionthrillers um eine heldenhafte Retterfigur ergänzt. Gleichzeitig verbindet Regisseur und Drehbuchautor Kyle Rankin seine Erzählung zusätzlich mit Kritik am Medienverhalten Jugendlicher, den Medien selbst, sowie den Problemen, die beispielsweise Datenschutz mit sich bringen kann, nutzt im Verlauf aber auch Themengebiete wie beispielsweise Mobbing, um damit die Motivation hinter der geschaffenen Situation zu erläutern. Auf diese Weise erhalten alle Beteiligten einen durchaus nachvollziehbaren Hintergrund, wobei die Charakterausbildung der Hauptfigur hier ein wenig zu aufgesetzt erscheint. Zusätzlich zur ohnehin erschreckenden Momentaufnahme der Geiselnahme steckt diese nämlich auch noch mitten in der Verarbeitung eines persönlichen Schicksalsschlags, der sich in Form von gelegentlichen Visionen immer wieder manifestiert, das Geschehen aber dadurch nur bedingt voranbringt und kaum die an den Tag gelegte Härte und Kompromisslosigkeit rechtfertigen kann. Letztendlich will Rankin hier etwas zu viel, denn abgesehen davon bietet Run Hide Fight einen spannenden, gelungenen Thriller mit einigen deftigen, kompromisslosen Härten, der durchaus zu gefallen weiß. Nicht jede Aktion ist dabei glaubwürdig oder logisch, im Gesamteindruck ist das Ganze aber dennoch realistisch genug, um beim Zuschauer inhaltlich ein unwohles Gefühl zu hinterlassen und erzählerisch sehr gut zu unterhalten.
Eine Bewertung der Bild- und Tonqualität entfällt an dieser Stelle, da uns für unsere Kritik lediglich ein Pressestream zu Verfügung stand. Cover & Bilder © Koch Films GmbH Das Fazit von: MarS
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