Rune Factory 5
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BEWERTUNG |
26.03.2022 von WolfMit Rune Factory 5 erscheint der nächste Titel der Rune Factory-Serie für die Nintendo Switch. Marvelous Europe verspricht dem Spieler eine Lebenssimulation mit rasanten Action-RPG-Kämpfen, Fantasy-Farming auf einer neuen Stufe, entspannenden Aktivitäten und der Option auf das Schließen eines Bundes für das Leben. Das alles sei eingebettet in eine mysteriöse Geschichte rund um die Runenmagie der Grenzstadt, in der der Titel spielt.
Der Einstieg
Rune Factory 5 beginnt mit einem zünftigen Anime-Intro, das den Rahmen für den Titel setzen soll. Darauf folgt der Charakterauswahlbildschirm. Es kann entweder mit einem männlichen oder einem weiblichen Avatar gespielt werden. Der Spieler findet sich anschließend in einem Waldstück wieder, in dem ein junges Mädchen namens Hina von einem Tier angegriffen wird. Da wird natürlich gerne ausgeholfen und die Bestie im Rahmen eines kurzen Kampftutorials besiegt. Scheinbar hat der Avatar sein Gedächtnis verloren, so dass unklar ist, wieso er in diesem Waldstück aufgetaucht ist. Der Kampf war so anstrengend, dass der Charakter das Bewusstsein verliert und in dem kleinen nahegelegenen Örtchen Rigbarth wieder erwacht - umgeben von einer kleinen Schaar hübscher Mädels.
Die Bürgermeisterin von Rigbarth erklärt wo der Charakter gelandet ist und dass er sich doch der lokalen Organisation für den Frieden des Ortes, SEED, anschließen könnte, zumindest solange, bis das Gedächtnis wiedergekehrt ist. SEED wird vom Feldhauptmann Livia geführt, die alles über Aufträge, Farmen, Handwerken, Kämpfen und Monsterzähmen zu erzählen weiß. Somit beginnt der Spieler sein Leben als Kampffarmhandwerker in Rigbarth. Die ersten Missionen bilden dabei das Tutorial des Spiels und Führen in die Haupthandlung ein, in der es um Störungen im Fluss der Runenmagie geht.
Das Spiel
Rune Factory 5 arbeitet wie üblich bei Lebenssimulationen mit diversen Uhren, nach denen bestimmte Ereignisse geschehen. Die wichtigste ist die tägliche Uhrzeit. Jeder Tag beginnt, sofern man nicht das Schlafen vergessen hat, um 6 Uhr morgens. Um 8 Uhr morgens wird die Versandkiste geleert, über die man alle gesammelten, hergestellten oder erbeuteten Gegenstände verkaufen kann. Um 9 Uhr morgens machen die meisten Geschäfte auf, außer an Feiertagen. An Feiertagen beginnen die Festivals meistens um 11 Uhr morgens. Um 18 Uhr schließen die meisten Geschäfte wieder. Um 5:59 Uhr sollte man spätestens schlafen gehen, damit man wieder fit in den nächsten Tag starten kann und sich keine Erkältung zuzieht. Weiterhin gibt es eine Uhr, die regelmäßig, nicht täglich, dafür sorgt, dass die eigenen Felder wieder mit Unkraut, Pflanzen, Baumstümpfen (!) und Steinen (!) zuwuchern.
Was der Spieler zwischen 06:00 Uhr und 5:59 Uhr des Folgetags tut, ist völlig ihm überlassen. Der Titel bietet grundsätzlich folgende Aktivitäten an: Folgen der Hauptgeschichte, Folgen von Nebengeschichten, Teilnehmen an Festivals, Farmen, Herstellen von Gegenständen, Besiegen von Gegnern. Für die meisten Aktivitäten, die nichts mit der Geschichte zu tun haben, wie zum Beispiel für das Farmen oder Herstellen von Gegenständen benötigt der Spieler Runenenergie. Geht die Runenenergie aus, müssen Lebenspunkte aufgewendet werden. Gehen diese aus, landet man mit einer horrenden Rechnung im Krankenhaus. Es sollte also immer darauf geachtet werden, dass genug Runenergie zur Verfügung steht. Leider weist einen das Spiel nicht darauf hin, wenn man keine mehr hat, so dass man am Anfang sicherlich das ein oder andere Mal im Eifer des Gefechts oder des Holzhackens in Ohnmacht fallen wird. Runenenergie kann zu den Öffnungszeiten des Bads durch ein, später kostenpflichtiges, Bad vollständig oder durch das Verzehren von gefundenen oder selbstgemachten Speisen anteilig wiederhergestellt werden.
Sowohl für die Stadt als auch für den persönlichen Hausstand können diverse Verbesserungen durch das Ausgeben von SEED-Punkten, die durch das Abschließen von Aufgaben erhalten werden, von Geld, erhältlich durch den Verkauf von Gegenständen, von Holz und Stein, erhältlich durch Steinklopfen und Holzhacken, erworben werden. Dazu gehört eine Unzahl an Tischen für das Herstellen verschiedener Klassen von Rezepten, aber auch das Vergrößern von Farmplätzen oder das Aufbauen von Ställen für gezähmte Tiere oder Monster.
Im Kampf stehen je nach Fertigkeit mit der ausgerüsteten Waffe stärkere Kombos zur Verfügung, die am Ende in einen ultimativen Angriff münden. Durch die Ausgabe von Runenenergie können auch Runenfertigkeiten verwendet werden, die sich grob in Kampffertigkeiten, zum Beispiel ein besonders starker Schwertangriff, Magiefertigkeiten, wie zum Beispiel der Wasser-Laser, Unterstützungsfertigkeiten wie Heilzauber und sonstige Fertigkeiten wie Grußzauber einteilen lassen. Zum Sammeln von speziellen Gegenständen und Zähmen von Monstern steht außerdem das Zaubersiegel zur Verfügung, das ebenfalls Runenenergie verbraucht. Gefangene Gegner folgen einem für einen Tag und Kämpfen mit. Um sie zu zähmen muss man ihnen ihre Lieblingsgegenstände geben. Das erfordert in den meisten Fällen Raten. Ein gezähmter Gegner verbleibt in einem Stall und kann von dort auf Abenteuer mitgenommen oder für die Feldarbeit eingespannt werden.
Nachdem man so eine Weile mit der Stadt interagiert und sein Farmleben eingerichtet hat, wird es dann irgendwann Zeit für den nächsten Schritt: Zu einigen der Stadtbewohner kann eine spezielle Nebenaufgabe, die "Liebesgeschichte" absolviert werden, an dessen Ende eine Heiratsoption entsteht.
Die Technik
Die sparsamen Anime-Zwischensequenzen sehen recht gut aus. Die Hintergrundgrafik ist ziemlich detailarm, während die Charaktere recht akzeptabel gezeichnet sind. Wenig einleuchtend ist, dass in Dialogen der Charakter in 3D und zusätzlich in 2D über dem Dialogfenster angezeigt wird. Grundsätzlich wäre ein modernerer Erzählstil als von vor 30 Jahren erfrischend gewesen, zum Beispiel wie in Neo: The World Ends with You. Die Musik ist relativ monoton. Die Texte sind nur teilweise und nur auf Englisch und Japanisch vertont worden. Die Steuerung ist sowohl im Kampf als auch in den Menüs recht direkt, sprich: unpräzise, und teilweise schlecht nachvollziehbar. Beispielsweise wirkt das Anvisieren von Gegnern durch Druck des rechten Sticks als hätte der Entwickler nie ein vernünftiges modernes Kampfspiel gesehen. Bündnisangriffe werden gar durch die Kombination R+Drücken des linken Sticks ausgelöst. Dabei läuft man fast sicher irgendwohin, wo man nicht hin will. In den Menüs wird man zudem häufig in Zeile oder Spalte verrutschen. Cover & Bilder © 2022 Marvelous Inc. All Rights Reserved. Licensed to and published by Marvelous Europe Ltd. Nintendo Switch is a trademark of Nintendo. Das Fazit von: Wolf
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