Shadow of Violence
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BEWERTUNG |
09.08.2024 von MarSBereits im Jahr 2019 uraufgeführt findet das prominent besetzte Gangsterdrama Shadow of Violence erst jetzt seinen Weg in die deutschen Heimkinos. Plaion Pictures sei Dank, denn hier wartet tatsächlich eine kleine Genre-Perle darauf, endlich entdeckt zu werden...
Inhalt
Als ehemaliger Boxer ist Douglas "Arm" Armstrong (Cosmo Jarvis) der Manns fürs Grobe, und greift immer dann hart durch, wenn es ihm sein ständiger Begleiter Dympna (Barry Keoghan) aufträgt. Dympna ist Sprössling der Devers, einem kaltblütigen Gangster-Unternehmen unter der Führung des psychopathischen Paudi (Ned Dennehy), das Arm immerhin eine Unterkunft und ein festes Gehalt bietet. Wenig Verständnis für Arms Lebenswandel hat dagegen seine Ex-Freundin Ursula (Naimh Algar), die alle Hände voll mit ihrem gemeinsam Sohn Jack (Kiljan Moroney) zu tun hat, dessen Autismus ihr alles abverlangt. Als Dympna jedoch von Arm verlangt, einen eiskalten Mord zu begehen, kommen ihm erstmals Zweifel an seiner Arbeit als Vollstrecker der Devers...
Was für ein Spielfilmdebüt für den Briten Nick Rowland! Grundsätzlich ein klassisches Gangster-Drama und eigentlich auch durchaus vorhersehbar in seinem Ablauf, konzentriert sich Rowland in Shadow of Violence ganz und gar auf seine Figuren - und macht genau damit alles richtig. Dabei profitiert Rowland nicht nur von der großartigen irischen Landschaft und der daraus entstehenden, ebenso beeindruckenden wie trostlos-einsamen Atmosphäre, sondern vor allem auch von seinem Cast, der ausnahmslos grandiose Leistungen abliefert. Während jedoch der groß auf dem Cover präsentierte Barry Keoghan lediglich eine Nebenrolle einnimmt, in der er allerdings sein ganzes Potential ausspielen kann, ist es Cosmo Jarvis, der hier wirklich bleibenden Eindruck hinterlässt. Brutal, eiskalt und gefühllos nach außen, jedoch eigentlich ruhig, friedfertig und sanft, Jarvis gelingt es mit Bravour, die volle Bandbreite seiner Figur und die damit einhergehende Vielschichtigkeit über weite Strecken alleine mit seiner Gestik und Mimik zu verkörpern, und sich damit sofort in die Herzen des Publikums zu spielen. Einerseits hat man Angst vor dem riesigen Vollstrecker, anderseits möchte man ihn in den Arm nehmen und ihm versichern, dass alles gut wird. Ein wandelnder Gegensatz, und zentraler Anker im Teufelskreis der geschilderten Ereignisse. Gegensätze und bewusste Kontraste sind in Shadow of Violence ohnehin die Kräfte, die das Geschehen so fesselnd machen. Wunderschöne Landschaften stehen hier im Einklang mit der Trost- und Hoffnungslosigkeit der Menschen die dort leben, eiskalte Gangster sind nur das Ergebnis der eigenen Perspektivlosigkeit, und brutale Gewalt dient als Antwort auf die Gefühle, mit denen sich die Charaktere tagtäglich auseinandersetzen müssen. Nur wenige sind hier wirklich böse oder gefährlich, denn in Wahrheit hat ein jeder die Hoffnung, dass es eines Tages besser wird - auch wenn diese Hoffnung mit jedem Tag, der vergeht, zu schwinden scheint...
Details der Blu-ray
Im Gegensatz zum Film selbst, der wie bereits erwähnt von Kontrasten geprägt ist, setzt die Blu-ray durchwegs auf eine trostlose, entsättigte und erdige Farbgestaltung, die sofort eine schwermütige Atmosphäre zu erschaffen weiß. Das Bild ist dabei insgesamt durchaus scharf und detailreich, jedoch auch absichtlich etwas zurückhaltend beim Kontrast, während eine stetige feine Körnung den allgemeinen Look noch unterstreicht. Die Tonspur bietet im Gesamtbild eine saubere, verlustfreie Abmischung mit guter Dynamik, die bei Bedarf kraftvoll zupackt, im Großen und Ganzen aber überwiegend auf eine klare und verständliche Sprachwiedergabe setzt. Cover & Bilder © Plaion Pictures Das Fazit von: MarS
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