Springflut - Staffel 2
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BEWERTUNG |
08.11.2019 von MarS
Die skandinavische Thrillerserie Springflut war eines der Genrehighlights im Jahr 2017. Nun, fast auf den Tag genau zwei Jahre später, folgt dank Edel Motion endlich die zweite Staffel...
Was bisher geschah:
Inhalt
Nachdem Olivia Rönning (Julia Ragnarsson) die schockierende Wahrheit über ihre Herkunft erfahren hat, hat sie Stockholm den Rücken gekehrt um in Mexiko eine Auszeit zu nehmen. Nun, einige Monate später, kehrt sie in ihre Heimat zurück, doch bereits bei ihrer Ankunft scheint sie erneut vom Schicksal eingeholt zu werden. Kaum Zuhause angekommen, stößt sie auf die völlig verstörte Sandra Sahlman, deren Familie sie bereits seit Jahren kennt und die soeben ihren Vater erhängt im eigenen Haus aufgefunden hat. Schnell stellt sich heraus, dass es sich bei seinem Tod nicht um einen Selbstmord handelt, und weitaus mehr hinter dem Mord steckt, als zunächst vermutet. Olivia, die noch immer nur angehende Polizistin ist, fühlt sich für Sandra verantwortlich, und möchte unbedingt die Hintergründe des Mordes aufdecken, sehr zum Unmut ihrer Freundin und Chefermittlerin bei der Mordkommission Merre Olsäter (Cecilia Nilsson). Unterdessen wird in Marseilles eine junge Frau brutal ermordet, die sich als einstige große Liebe von Abbas El Fassi (Dar Salim) entpuppt. Getrieben von Hass macht sich Abbas zusammen mit Tom Stilton (Kjell Bergqvist) auf nach Frankreich, um die Schuldigen zu finden und Rache zu üben...
Obwohl die zweite Staffel grundsätzlich zeitnah nach den Ereignissen des Vorgängers einsetzt und dementsprechend ein Wiedersehen mit allen bereits bekannten Charakteren liefert, erreicht Springflut leider nicht ganz die bisherige Qualität. Dabei bleibt sich die Serie eigentlich sowohl bei den Figuren als auch beim Erzählstil absolut treu und hebt sich weiterhin gekonnt aus dem Nordic Noir Genre ab, während die Atmosphäre trotzdem sehr melancholisch und trist ausfällt. Das Problem der zweiten Staffel ist allerdings die Geschichte selbst, denn dieses Mal wirken die Komplexität der Handlung sowie die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Nebenschauplätzen doch arg konstruiert, was dem Ganzen ein wenig die Glaubwürdigkeit raubt. Zudem leidet darunter auch die Emotionalität, denn obwohl die Handlung noch persönlicher mit den Beteiligten zu tun hat, wirkt alles irgendwie distanziert. Gut zu erkennen ist diese Tatsache beispielsweise daran, dass einige Szenen, die eigentlich lieb gewonnene Charaktere direkt betreffen, kaum eine Gefühlsregung zur Folge haben, obwohl diese eigentlich sehr dramatisch und tragisch wirken sollten. Trotz dieser offensichtlichen Mängel in der Erzählung gelingt es Springflut aber dennoch, ein hohes Maß an Spannung zu erzeugen und den Zuschauer zu überraschen, denn obwohl die Wendungen teilweise an den Haaren herbeigezogen erscheinen, verfehlen sie dank den stark agierenden Darstellern und der ohne Zweifel souveränen Inszenierung doch nicht ihr Ziel. Gerade mit Julia Ragnarsson und Kjell Bergqvist hat die Serie zwei extrem starke Charaktere, die gleich zu Beginn sofort wieder alle Sympathien für sich verbuchen können. Allerdings stehen ihnen die tollen Nebenfiguren dank hervorragender Präsenz und nicht minder starkem Schauspiel kaum in etwas nach. Alles in allem ist es auch in der zweiten Staffel eine Freude, gemeinsam mit den sympathischen Figuren durch Dick und Dünn zu gehen und sie auf ihrem Weg zu begleiten, obwohl Springflut - Staffel 2 leider zu keinem Zeitpunkt das Niveau des Vorgängers erreicht. Nachdem die erste Staffel jedoch wirklich herausragend war, ist dies locker zu verschmerzen, denn ohne Zweifel bekommt man immer noch absolut hochwertige Thrillerkost vorgesetzt.
Details der DVD
Während die erste Staffel noch auf Blu-ray und DVD erschienen ist, hat sich Edel Motion für Springflut - Staffel 2 dazu entschieden, es bei einer DVD zu belassen. Dies wirkt sich selbstredend auf die Bildqualität aus. Zwar ist das Bild gerade in Closeups hervorragend und zeichnet sich durch eine sehr gute Schärfe und ansprechenden Detailreichtum aus, in weitreichenderen Aufnahmen fallen diese Werte aber etwas zurück. Bei Panoramaschwenks macht sich schließlich die niedrigere Auflösung bemerkbar, indem das Bild zu leichter Klötzchenbildung in den Kantenbereichen neigt. Das immer wieder auftauchende Banding kann man der DVD allerdings nicht anlasten, denn dieses war bereits auf der Blu-ray der ersten Staffel zu finden. Im Gegensatz zum Bild macht sich die etwas schwächere Tonspur nur dezent bemerkbar. Der in Dolby Digital 5.1 abgemischte Ton bleibt zwar überwiegend im vorderen Boxenbereich, ist dort aber klar und differenziert ortbar. Die Kanäle sind dabei gut voneinander getrennt. Der erneut sehr stimmige Soundtrack fügt sich gut ins Geschehen ein.
Episodenguide
Cover & Bilder © Edel Motion / Filmlance International AB 2018 Das Fazit von: MarS
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