Stereo
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BEWERTUNG |
02.12.2014 von GloansBunny
Jürgen Vogel wurde oft in Komödien gesehen, doch mit Stereo wagt er sich nun gemeinsam mit dem nicht minder beliebten Moritz Bleibtreu an einen tiefgründigen Psychothriller. Ist der Film wie eine geschlossene Anstalt oder eher wie eine Hypnose-Sitzung?
Der ausgebrannte Mechaniker Erik (Jürgen Vogel) sehnt sich nach Ruhe und zieht sich in ein ländliches Dorf abseits der Großstadt zurück. Neben seiner Motorradwerkstatt widmet er sich vollauf seiner Freundin Julia (Petra Schmidt-Schaller) und deren kleiner Tochter Linda (Helena Schönfelder). Die drei genießen ihr neu gewonnenes Familienleben in vollen Zügen, bis eines Tages ein mysteriöser Kerl auftaucht und Chaos in die heile Welt bringt. Henry (Moritz Bleibtreu) ist wie ein Stalker, der sich nicht abschütteln lässt, und treibt Erik nach und nach fast in den Wahnsinn. Provokationen, Zynismus, Gerüchte und penetrantes Auftreten sind Henrys Markenzeichen. Als schließlich auch noch weitere unheimliche Leute auftauchen, um Eriks angebliche Schulden vergangener Tage einzutreiben, droht die Situation zu eskalieren. Ist Erik wirklich der nette Typ, der er vorgibt zu sein? Ein psychologischer Albtraum tut sich auf, der die tiefen Abgründe der menschlichen Seele zum Vorschein kommen lässt ...
Regisseur Maximilian Erlenwein erschuf mit Stereo einen impulsiven, tiefgründigen und packenden Psychotrip, der konkurrenzlos den Markt deutscher Filmproduktionen anführt. Das Zusammenspiel von Jürgen Vogel und Moritz Bleibtreu ist so spannend und authentisch, dass man kaum zu atmen wagt. Die wendungsreiche Story ist enorm komplex, das anfängliche Gefühl von Verwirrung weicht am Ende einer absolut nachvollziehbaren, stimmigen Auflösung, was aber die volle Aufmerksamkeit des Zuschauers fordert. Der cineastisch inszenierte Ausflug in die dunklen Ecken menschlicher Abgründe überrascht mit stimmungsvoller Dramatik, düsterer Atmosphäre und einem richtigen Maß an Brutalität. Stereo ist innovatives, extrem spannendes und atemlos gutes Kino!
Technisch kann Stereo genauso überzeugen wie inhaltlich. Natürliche Farben, ein sehr guter Schärfegrad und ein guter Schwarzwert mit leichtem Rauschen präsentieren die wechselhaften, stimmungsvollen Kulissen. Kameramann Ngo The Chau spielt dabei gekonnt mit zur Szene stilistisch passenden Mitteln und zeigt, wie perfekt er sein Handwerk beherrscht. Die Dialoge sind absolut stimmig und konkurrieren mit der grandiosen Filmmusik, die einen Hauptbestandteil der tollen Atmosphäre ausmacht, um die Gunst der Zuschauerohren. Im Extras-Bereich gibt es viel zu entdecken: neben einer Hörfilmfassung warten ein umfangreiches Making Of, drei sehenswerte Featurettes, Teaser und Trailer, mehrere Interviews und das obligatorische Wendecover.
Cover & Bilder © EuroVideo Medien GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: GloansBunny
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