Stories Of The Dead
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BEWERTUNG |
03.09.2019 von MarS
Wieder einmal betritt eine Horror-Anthology die Bühne der Heimkinos. Dieses Mal allerdings trifft es einen Horror-Episodenfilm aus dem deutschen Independentbereich - Grund genug für uns Sofahelden, uns Stories Of The Dead einmal anzuschauen...
Inhalt
Nach einem Streit mit ihrem Freund geht Lucia an ihren Lieblingsort: Den Friedhof. Lucia ist ein Medium, das in der Lage ist, alleine durch die Berührung des Grabes die Todesursache eines Menschen zu erfahren. Doch auf dem Friedhof begegnet sie einem mysteriösen Mann, der sich etwas zu sehr für ihre Gabe zu interessieren scheint...
Eingebettet in diese Rahmenhandlung präsentiert Stories Of The Dead folgende Kurzgeschichten:
Live Or Let Die In einer post-apokalyptischen Welt werden die letzten verbliebenen Menschen von Zombies angegriffen
Eifersucht Eine ausführliche Kritik zum Kurzfilm (der hier ein klein wenig im Finale gekürzt wurde) findet Ihr hier
Fremdkörper Ein junger Mann wird nachts von Albträumen geplagt, in denen er ein unheimliches Wesen vor sich sieht. Als er dieses Wesen plötzlich auch am Morgen noch sehen kann, nimmt das Unheil seinen Lauf...
Der Rabe In einer Gewitternacht bekommt ein alter Mann, der um seine verlorene Liebe trauert, unerwarteten Besuch...
Leben Erik Fernow ist mit seinem Leben unzufrieden und sucht nach einem Ausweg. Die mysteriöse Firma "Solution" bietet ihm schließlich die verheißungsvolle Lösung für sein Problem an...
Hierbei muss man allerdings erwähnen, dass Live Or Let Die, ebenso wie eine weitere kurze Szenenabfolge aus dem Slasher-Genre, bereits vor der eigentlichen Rahmenhandlung ablaufen und mit dieser lediglich eine Location, ansonsten aber rein gar nichts zu tun haben. Gleichzeitig bilden diese beiden Episoden qualitativ auch klar die Schlusslichter der Sammlung...
Im Gegensatz zu anderen Horror-Episodenfilmen stammen bei Stories Of The Dead alle Geschichten aus der Hand von Thomas Pill, was eigentlich in Anbetracht der Qualität des bereits im Jahr 2013 entstandenen Kurzfilms Eifersucht mit Eva Habermann ein gutes Zeichen sein sollte. Leider ist dem aber nicht ganz so, denn abgesehen von dem bereits erwähnten Frühwerk kann eigentlich lediglich noch die längste Episode Leben überzeugen, ganz im Gegensatz zu den übrigen Bestandteilen der Anthology. Haben sowohl die Rahmenhandlung als auch der Kurzfilm Fremdkörper zumindest noch sehr interessante Ansätze, verpassen es Der Rabe, vor allem aber der völlig fehl am Platz erscheinende Live Or Let Die gänzlich, den Zuschauer inhaltlich oder atmosphärisch abzuholen. Fremdkörper erweist sich im ersten Moment noch als stimmigster Horrorvertreter, ist aber letzten Endes viel zu kurz, um sich und seine kleine Schlusspointe tatsächlich würdig präsentieren zu können. Leben hingegen ist weniger im Horrorgenre anzusiedeln, denn vielmehr als psychologischer Thriller im Stile von The Game. Auch wenn dieser Kurzfilm mit seiner Länge von etwa einer dreiviertel Stunde zu lang geraten ist und sich dadurch immer wieder zähe, langatmige Passagen ergeben, bekommt man hier als Zuschauer sowohl die ansprechendste Geschichte innerhalb der Stories Of The Dead präsentiert, als auch die mit dem stimmigsten Schlusstwist.
Darstellerisch bewegen sich alle Beteiligten ganz klar auf typischem Independent-Niveau und liefern dementsprechend solide, jedoch streckenweise etwas hölzerne Performances ab, was nicht nur für die unbekannten, sondern auch die bekannten Schauspieler gilt. Auch die Dialoge erscheinen nicht immer harmonisch, im Gesamtbild leisten beide Bestandteile aber ihren ganz eigenen Anteil zum Charme der Produktion - denn Herzblut und Filmenthusiasmus sind hier trotz inhaltlicher und erzählerischer Mängel durchwegs zu spüren. Stories Of The Dead hat seine Momente, diese sind aber leider nicht zahlreich genug, um die über die vorhandenen Schwächen hinwegzutäuschen...
Bild und Ton bleiben auf Grund des vorliegenden Streams ohne Bewertung. Cover & Bilder © EuroVideo Medien GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: MarS
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