The Family - Fürchte Deine Nächsten

The Family - Fürchte Deine Nächsten

Originaltitel: The Family
Genre: Horror • Mystery • Drama • Thriller
Regie: Dan Slater
Hauptdarsteller: Nigel Bennett • Benjamin Charles Watson
Laufzeit: DVD (101 Min) • BD (105 Min)
Label: Lighthouse Home Entertainment
FSK 16

The Family - Fürchte Deine Nächsten   20.02.2023 von MarS

Mit The Family - Fürchte Deine Nächsten präsentiert Lighthouse Home Entertainment einen finsteren Thriller, den man nicht unterschätzen sollte. Wir haben für Euch einen Blick gewagt...

 

Inhalt

 

Isoliert von der Außenwelt bewirtschaftet der Teenager Caleb (Benjamin Charles Watson) gemeinsam mit seinen jüngeren Geschwistern die Farm seiner streng gläubigen Eltern. Während seine Mutter (Toni Ellwand) seinen Schwestern Unterwürfigkeit und Gehorsam lehrt, herrscht sein Vater (Nigel Bennett) mit strenger Hand über die Familie, und kennt kein Erbarmen, wenn es um den vermeintlichen Willen Gottes geht. Als der Vater eines Tages seines jüngsten Sohn Elijah (Onyx Spark) von der Farm verbannt, nur weil er seinen Aufgaben aus Erschöpfung nicht nachkommen konnte, beginnt Caleb an den Motiven seines Vaters zu zweifeln. Stecken in den Worten des Predigers etwa doch nur Lügen? Und wartet hinter der mysteriösen Grenze der Farm tatsächlich nur das pure Böse und der Tod? Calebs Fragen werden zunächst im Keim erstickt, als der Vater mit Mary (Keana Ly Bastidas) plötzlich ein neues Familienmitglied und gleichzeitig Calebs zukünftige Frau vorstellt. Doch dann wird Caleb klar, dass Mary aus der Außenwelt stammen muss, und so stellt er sich das erste Mal seinem Vater entgegen...

 

Dan Slater, Regisseur und gemeinsam mit Adam Booth auch Drehbuchautor hinter The Family, scheint ein großer Fan der Werke Ari Asters (Hereditary - Das Vermächtnis, Midsommar) und Roger Eggers´ (The VVitch, Der Leuchtturm) zu sein. Nicht nur, dass The Family durchwegs eine ähnlich angespannte, bedrohliche Atmosphäre ausstrahlt, sondern die gesamte Inszenierung weist audio-visuell sowie erzählerisch zahlreiche Parallelen zu den offensichtlichen Vorbildern auf. Auch Slater setzt auf eine stark dialoglastige, ruhige, aber durchwegs intensive Erzählung, die nur äußerst selten, dafür umso drastischer, von kleinen eskalierenden Ausbrüchen geprägt ist, während sich ein Großteil der Bedrohung beziehungsweise der Angst lediglich im Kopf des Zuschauers manifestiert. Obsessiv ausgeübter Religionsfanatismus und Machtmissbrauch gegenüber vermeintlich wehrlosen Opfern ist dabei der perfekte Grundstein dafür, dass man sich hervorragend mit der Situation identifizieren kann, und gleichzeitig mit den zentralen Figuren fühlt, wobei The Family neben der großartigen Atmosphäre zweifellos auch von den durchwegs hervorragend agierenden Darstellern zehren kann. Zudem trägt - ähnlich wie beispielsweise in The VVitch - der markerschütternde, regelrecht verstörende Klangteppich des Scores dazu bei, die Intensität der düsteren Bildsprache noch zu intensivieren, und das Geschehen bis zur unausweichlichen finalen Konfrontation energetisch voranzutreiben. Dass der abschließende Schlusstwist für Genrekenner von Beginn an vorhersehbar ist, wirkt sich unterdessen nicht sonderlich störend aus, denn auch ohne diesen würde The Family problemlos funktionieren. Allerdings gilt auch hier, ganz wie bei den Werken Asters und Eggers´: Nur wer sich voll und ganz auf das Geschehen einlassen kann, und seinen Blick gerne einmal abseits des Mainstream-Kinos schweifen lässt, der wird in The Family die kleine, unscheinbare Filmperle erkennen, die er hier vor sich hat, und die nur etwas unter ihrem gemäßigten Erzähltempo sowie der in diesem Bezug etwas zu langen Laufzeit leidet. Alle anderen jedoch werden den Film wohl vorzeitig abbrechen...

 

Bildergalerie von The Family - Fürchte Deine Nächsten (3 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Die Blu-ray bietet insgesamt ein ordentliches Bild, das seine Stärken vor allem in Nahaufnahmen ausspielen kann. Sobald die Kamera allerdings das Geschehen verlässt, offenbaren sich immer wieder deutliche Schwächen in der Schärfe sowie im Kontrastumfang. Der Schwarzwert ist im Gesamtbild solide, wechselt aber auf Grund des durchwegs düsteren Looks häufig ins Gräuliche, um keine Details zu verschlucken. Die Tonspur bleibt die meiste Zeit über im vorderen Boxenbereich angesiedelt, wo sie sich jedoch als durchwegs harmonisch und gut ausbalanciert erweist. Deutlich kraft- und druckvoller wird es stets mit Einsatz des markanten Scores, der sich dann auch weiter in den Raum öffnet. Dialoge werden ebenfalls sauber und stets gut ortbar im Raum verteilt.



Cover & Bilder © Lighthouse Home Entertainment - All rights reserved.


Das Fazit von: MarS

MarS

 

The Family ist ein bedrückendes kleines Werk, das sich hinter den offensichtlichen Vorbildern Ari Asters und Roger Eggers´ nicht zu verstecken braucht. Audio-visuell sowie erzählerisch sehr ähnlich aufgebaut, und ebenfalls fernab von gängigem Mainstream-Kino angesiedelt, bietet The Family genau die richtige Kost für alle, die ihren Gefallen an ungewöhnlichen, ruhigen, und atmosphärisch intensiven Horrorfilmen gefunden haben. Absolut nicht massentauglich, aber zweifellos sehenswert.


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