The Invitation - Bis dass der Tod uns scheidet
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BEWERTUNG |
25.11.2022 von MarSZu weltweiter Bekanntheit gelangte die britische Schauspielerin Nathalie Emmanuel mit ihrer Rolle als "Missandei" in der HBO Erfolgsserie Game of Thrones. Im Horrorfilm The Invitation - Bis dass der Tod uns scheidet sehen wir sie nun in ihrer ersten größeren Hauptrolle...
Inhalt
Nach dem Tod ihrer Mutter ist Evie (Nathalie Emmanuel) auf der Suche nach anderen lebenden Verwandten, denn sie wünscht sich nichts sehnlicher als eine Familie. Ein DNA-Test führt sie schließlich zu ihrem entfernten Cousin Oliver (Hugh Skinner), der sich kurzerhand dazu bereiterklärt, sich mit ihr zu treffen. Evies Wünsche scheinen tatsächlich in Erfüllung zu gehen, als Oliver sie sogar nach England einlädt, um einer anstehenden Hochzeit im Familienkreis beizuwohnen, und sich zudem herausstellt, dass Olivers Familie zur reichen adligen Oberschicht des Landes zählt. Zunächst fühlt sich Evie, die aus ärmlichen Verhältnissen stammt, von den vielen Eindrücken überwältigt, doch der attraktive Walter De Ville (Thomas Doherty) lässt sie schnell spüren, dass sie mehr als Willkommen ist. Während sich die beiden langsam annähern, wächst in Evie das immer stärkere Gefühl heran, dass ihre neue Familie ein schreckliches Geheimnis hütet...
Wer bislang tatsächlich nichts über The Invitation weiß, und auch den Trailer noch nicht gesehen hat, der sollte diese Kritik aus Spoilergründen auslassen - obwohl man sich auch ohne Infos und dem von Spoilern nur so triefenden Trailer recht schnell denken kann, wohin der Hase hier läuft...
Dank Trailer und diversen Screenshots zum Film ist es tatsächlich keine Überraschung, dass es die Hauptfigur im Verlauf des Films mit Vampiren zu tun bekommt - auch wenn der Film an dieser Stelle eigentlich eine überraschende Wendung präsentieren möchte, um seine Blutsauger zu offenbaren. Dementsprechend fühlt sich der Film bis weit über die Hälfte der Laufzeit stark nach einem harmlosen und verspäteten Twilight-Mitläufer an, denn auch hier funkt es zwischen der menschlichen und der untoten Hauptfigur, während sich das Geschehen mit einigen wenigen kurzen Ausbrüchen in Form von Gruselszenen vor allem auf den romantischen Teil der Erzählung konzentriert. Es grenzt hier schon beinahe an ein Wunder, dass der deutsche Beititel nicht "Biss das der Tod uns scheidet" lautet, aber das wäre wohl ein Vampir-Spoiler zu viel gewesen. In dieser Phase kann The Invitation allerdings recht gut unterhalten, wenn auch nicht unbedingt in der Richtung, die man von einem Horrorfilm erwarten würde. Zu verdanken ist das der angenehmen Harmonie zwischen Nathalie Emmanuel und Thomas Doherty, aber auch der - zugegeben alles andere als subtilen - Einbindung von gesellschaftskritischen Begleitthemen, wie Klassenunterschiede, Rassismus und sogar sexueller Belästigung. Nach etwas über einer Stunde folgt dann schließlich der langersehnte Bruch in der Erzählung, und damit die eigentliche Horrorphase des Films. Wirkliche Überraschungen hält The Invitation auch hier nicht bereit, sondern geht lieber den klassischen Weg eines Vampirfilms, angereichert mit einigen aus diversen anderen Genrebeiträgen bereits bekannten Facetten. Doch auch hier bietet die zwar generische, aber immerhin hochwertig inszenierte Erzählung ordentliche Unterhaltung, die ebenfalls vor allem von Nathalie Emmanuel getragen wird. Sie ist hier zweifellos der größte Lichtblick, und schafft es auch die Phasen zu überbrücken, in denen die Geschichte ein wenig ins Straucheln gerät, beziehungsweise erzählerische Ungereimtheiten das Ganze zu erdrücken drohen.
Unterschiede zwischen den Filmfassungen
Neben der weltweiten Kinofassung beinhaltet die Blu-ray zusätzlich auch die Unrated Fassung von The Invitation, die insgesamt eine knappe Minute mehr Laufzeit vorzuweisen hat. Dabei handelt es sich neben alternativem Bildmaterial vor allem um erweiterte Gewalt- sowie Nacktszenen, wobei Letztere kaum ins Gewicht fallen. Leider bietet die Unrated Fassung keine vollständige deutsche Synchronisation, sondern beschränkt sich sowohl im Bereich der erweiterten Szenen wie auch in den Sequenzen davor und danach, auf den Originalton mit deutschen Untertiteln. Grundsätzlich ist die Unrated Fassung zwar der Kinofassung vorzuziehen, im großen Finale jedoch muss man sich darauf einstellen, dass man hier auch deutlich länger seine "Freude" an ziemlich missratenem CGI-Einsatz hat.
Details der Blu-ray
Abgesehen von einem durchaus scharfen, detailreichen Bild fällt die Blu-ray vor allem durch ihren massiven Blaufilter-Einsatz auf, der gleichzeitig den eigentlich sehr guten Schwarzwert schwächt. Zusammen mit der in dunklen Szenen ausgeprägten Körnung gehen auf diese Weise viele Details verloren, wodurch in manchen Nachtsequenzen kaum noch etwas zu erkennen ist. Bei Tageslicht, oder auch in gut ausgeleuchteten Phasen, überzeugt das Bild dagegen mit einer ansprechenden Farbdarstellung und einem kräftigen Kontrastumfang. Highlight der Blu-ray ist jedoch klar die Tonspur, die eine sehr räumliche, kraftvolle Abmischung bereithält, und durch eine beinahe ununterbrochene Effektverteilung im gesamten Surroundspektrum zu punkten weiß. Die Dialoge bleiben dabei stets klar und verständlich, während sich der ansprechende, wenn auch nicht immer perfekt mit dem Geschehen harmonierende Soundtrack gelegentlich etwas zu markant in den Vordergrund drängt. Cover & Bilder © 2022 SCREEN GEMS, INC. AND TSG ENTERTAINMENT II LLC ALL RIGHTS RESERVED. Das Fazit von: MarS
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