The Party

The Party

Originaltitel: The Party
Genre: Komödie
Regie: Sally Potter
Hauptdarsteller: Patricia Clarkson
Laufzeit: DVD (68 Min) • BD (71 Min)
Label: Weltkino
FSK 12

The Party   02.12.2017 von Born2bewild

Häufig erhält man als Redakteur Einblicke in Filme, die man so vielleicht nie gesehen hätte. Einer dieser Filme ist Sally Potters The Party, auf den wir zum Heimkinostart einen Blick werfen durften. Ob er sich gelohnt hat, erfahrt Ihr in unserem Review…

 

Janet (Kristin Scott Thomas) hat Grund zu feiern. Sie ist zur Gesundheitsministerin im Schattenkabinett ernannt worden. Also lädt sie den Freundeskreis zu einer gemütlichen Party ein. Während sie geradezu in den Vorbereitungen versinkt und ein Telefonat nach dem anderen führt, darunter auch mit einer scheinbaren Affäre, sitzt ihr Mann Bill (Timothy Spall) apathisch in seinem Sessel und hört Musik. Als die ersten Gäste, April (Patricia Clarkson) und Gottfried (Bruno Ganz) kommen, taut er zumindest ein wenig auf, bleibt aber äußerst seltsam. Es folgen auch noch Martha (Cherry Jones) und Jinny (Emily Mortimer), die zwar getrennt kommen, aber ein lesbisches Paar sind. Schließlich stellt sich im Gespräch zwischen Janet und April heraus, dass nun nur noch Tom (Cillian Murphy) und Mary-Anne kommen würden. Wobei beide verpönt sind, denn April ist der Ansicht, dass Mary-Anne auf Janets Posten aus ist und Tom ist ein gieriger Banker.

 

Dann klopft es und Tom steht vor der Tür. Er wirkt sehr nervös und entschuldigt Mary-Anne, sie kommt wohl erst zum Dessert. Anschließend geht er erstmal auf die Toilette, dort wirkt er noch nervöser. Er kokst erst einmal und hat eine Waffe bei sich, mit der er erstmal rumspielt und sich immer wieder versucht einzureden, er wäre kein Loser. Dann nimmt er sich vor, zu den Männern ins Wohnzimmer zu gehen, überwindet sich aber nicht und schleimt erst einmal Janet voll, wie toll sie ist und wie sehr er ihr den Posten gönnt. Anschließend traut er sich dann doch, zu den Männern zu gehen. Gottfried versucht ein paar Witze zu machen, aber seine Frau April ist nur genervt davon. Sie offenbart, dass sie sich von ihm trennen möchte. Dann ist es soweit und die Party kann beginnen. Martha und Jinny verkünden, dass sie dreifache Eltern werden. Zwar wäre dies auch ein Grund zu feiern, heute steht aber Janets Karriere im Vordergrund und so wird die Flasche Sekt geköpft, deren Korken gleich einmal für Scherben sorgt. Plötzlich kommt Bill zu Wort und verkündet sehr geistesabwesend, dass er erfahren hat, dass er eine tödliche Krankheit hat. Vor allem Janet trifft das hart. Per Nachricht macht sie gleich mit ihrer Affäre Schluss und bietet Bill an, ihre Karriere für ihn zu beenden und sich um ihn zu kümmern, doch ihm liegt noch mehr auf dem Herzen…

 

Wie geht es weiter? Wird die Party noch einen positiven Verlauf annehmen? Wird Janet ihre Karriere zum Wohle ihres Mannes aufgeben?

 

The Party ist inszeniert wie ein Theaterstück, es gibt eigentlich nur fünf Schauplätze: Die Küche, das Wohnzimmer, den Garten, einen kleinen Hinterhof und das Bad. Jeder der Partygäste hütet sein dunkles Geheimnis und doch sind diese Geheimnisse irgendwie miteinander verbunden. Obwohl man den Eindruck hat, man wüsste was passiert, kommt es dann doch anders als erwartet. Der Film ist eine Komödie, was besonders bei Gottfried zum Vorschein kommt, der westliche Medizin für Voodoo hält und seines Zeichens Lebensberater und Heiler ist. Allerdings hält seine Frau ihn auf Grund seiner Einstellung und seiner deutschen Herkunft für einen Nazi. Insgesamt schafft es das Schauspielensemble den Zuschauer gut in seinen Bann zu ziehen und die Rollen glaubwürdig zu präsentieren.

 

Wieviel Arbeit hinter so einem relativ schlicht wirkenden Film steckt, erfährt der geneigte Zuschauer in den Extras der Blu-ray, hier gibt es nicht einen Blick hinter die Kulissen sondern einen Blick auf die Entstehung dieser. Aber auch sonst brauch sich die Blu-ray aus technischer Sicht nicht verstecken. Die Bildqualität ist solide und wirkt gerade durch den Schwarz-Weiß-Effekt etwas schärfer als vermutlich in Farbe. Soundtechnisch setzt der Film sicherlich keine neuen Maßstäbe, aber das soll er ja auch nicht, geht es hier ja primär um die Dialoge, die sehr klar Verständlich sind. Zusätzlich zu dem eingangs erwähnten Schmankerl unter den Extras gibt es noch einige Interviews zu sehen.



Cover & Bilder © Universum Film GmbH


Das Fazit von: Born2bewild

Born2bewild

Alex:

The Party ist ein Film, der irgendwie ganz interessant klang, den ich aber privat wahrscheinlich eher nicht angesehen hätte. Dafür war er einfach zu unscheinbar. Doch wäre das ein Fehler gewesen, denn auch wenn ich anfangs immer noch dachte, der Film ist nichts für mich, war ich innerhalb von wenigen Minuten gefesselt von der Handlung. Zwar ging ich davon aus, ich würde sie schon bis zum Ende voraussehen können, doch musste ich dann feststellen, dass es auch noch Filme gibt, die einen überraschen können. Ich für meinen Teil würde sagen, dass dieser Film ein echter Geheimtipp ist und man sich die siebzig Minuten Zeit nehmen sollte um einen Blick zu riskieren.


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