The Possession of Hannah Grace
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BEWERTUNG |
11.07.2019 von MarSWer denkt, das Geister-Genre sei inzwischen völlig ausgelutscht, der sollte sich einmal an die ebenso umfassende Masse an Exorzismus-Filmen erinnern. Nun versucht der niederländische Regisseur Diederik Van Rooijen mit seinem Hollywooddebüt The Possession of Hannah Grace dem Genre neues Leben einzuhauchen. Mit welchem Erfolg, das erfahrt Ihr in der folgenden Kritik...
Inhalt
Nach einem tragischen Vorfall im Dienst wurde die Polizistin Megan Reed (Shay Mitchell) vom Dienst suspendiert. Nun fällt ihr zuhause die Decke auf den Kopf, weshalb sie von ihrer Freundin Lisa (Stana Katic) die Stelle als Nachtschwester in der Leichenhalle vermittelt bekommt. Bereits in ihrer zweiten Schicht macht Megan schließlich Bekanntschaft mit der Leiche der jungen Hannah Grace, die bei einem missglückten Exorzismus gestorben ist. Doch kaum befindet sich Hannah in der Leichenhalle, häufen sich plötzlich unerklärliche Vorfälle. Zunächst zweifelt Megan auf Grund ihrer Vorgeschichte an ihrem eigenen Verstand, doch mit der Zeit ist sie sich sicher, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugehen kann...
Och nö, nicht schon wieder ein Exorzismus-Film. Gerade der Einstieg in The Possession of Hannah Grace lässt genau diesen Gedanken aufkommen, denn klischeehafter könnte eine Teufelsaustreibung kaum ausfallen als in den ersten Minuten des Films. Also nur ein weiterer Exorzismus-Streifen von der Stange? Nicht ganz. Zwar gelingt es der Inszenierung auch im weiteren Verlauf eigentlich kein einziges Mal, aus bekannten Klischees auszubrechen, allerdings weiß der Streifen diese nicht nur gut in Szene zu setzen, sondern das Geschehen auch in völlig andere Bahnen zu lenken. Anstatt nämlich wie zunächst befürchtet einen weiteren Film über die Austreibung eines Dämonen zu liefern, bietet The Possession of Hannah Grace vielmehr einen eher im Geister-Genre angesiedelten Verlauf, der genau dann ansetzt, wo andere Genrevertreter enden. Dazu kommt ein atmosphärisches Setting, welches bekannt, aber dennoch effektiv ist. Selbstverständlich muss man dabei als Zuschauer darüber hinwegsehen, dass es die Handlung mit Logik nicht allzu genau nimmt und jegliche Szene wie ein Déjà Vu wirkt. Hat man diese Hürde jedoch genommen, dann verbreitet The Possession of Hannah Grace vor allem in der ersten Filmhälfte eine stets bedrohliche und dank einfachen Kniffen durchaus angsteinflößende Atmosphäre. Echte Schockmomente bleiben dabei zwar aus, doch die Darstellung des Bösen samt Soundkulisse bringen eine ganz eigene Stimmung mit, so dass selbst die Klischeemomente (und die sind wie bereits erwähnt fast durchwegs vorhanden) nur selten ihren Zweck verfehlen. Highlight ist dabei ganz klar die Darstellung der titelgebenden Hannah Grace durch die Tänzerin Kirby Jonson, die dank ihrer gymnastischen und akrobatischen Fähigkeiten der dämonischen Erscheinung erst ihr volles bedrohliches Potential entlockt. Auch wenn die zweite Filmhälfte immer abstruser verläuft und sich zunehmend auf standardisierte Massenware konzentriert, so bietet The Possession of Hannah Grace dennoch einiges mehr, als ähnlich geartete Genrevertreter der letzten Zeit liefern konnten.
Details der Blu-ray
Qualitativ gibt es an der Blu-ray nichts auszusetzen. Das Bild ist trotz der vielen sehr dunklen Szenen knackig scharf und kontrastreich, die Farbgebung passenderweise sehr steril aber natürlich. Die Tonspur ist ausgewogen abgemischt und bietet eine gute Dynamik sowie klare Kanaltrennung. Gerade das tolle Sounddesign kann dank stimmiger Surroundeinbindung die volle Wirkung entfalten. Cover & Bilder © 2018 Screen Gems, Inc. All Rights Reserved. Das Fazit von: MarS
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