Titan Quest
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BEWERTUNG |
28.03.2018 von PanikmikeVor 12 Jahren wurde auf PC ein Action-Rollenspiel veröffentlicht, welches Diablo ähnelt aber dann doch wieder ganz anders ist. Der Spieler durchlebt verschiedene Kulturen und muss in mit seinen Waffen und Zaubersprüchen verschiedene Endbosse töten, um wieder Frieden auf Erden zu schaffen. Nun gibt es eine Neuauflage für den PC, wie auch für die Xbox One und die PlayStation 4…
Die Geschichte mal anders
Die Titanen versuchen die Erde zurückzuerobern und sie zu beherrschen. Der Spieler hat die ehrenvolle Aufgabe durch drei Akte zu wandern, um die Titanen davon abzuhalten die Welt an sich zu reißen. Es gibt Abenteuer zu bestehen, Monster und verschiedene Kreaturen zu bekämpfen und schöne Orte zu besuchen. In drei Kapiteln darf der Spieler verschiedene Städte von den Kulturen Griechenlands, Ägyptens und Chinas besuchen, mit vielen Menschen sprechen und ihnen helfen. Zahlreiche Aufgaben versüßen einem das Leben, bringen Erfahrungspunkte und auch Gegenstände, die man im Kampf wiederum gut brauchen kann. Wichtig dabei ist, dass die jeweilige Mythologie dabei eine wichtige Rolle spielt, wenngleich sie auch nicht korrekt ist.
Auf der Reise durch Griechenland trifft man beispielsweise auf den General Leonidas, muss mit einem Orakel sprechen und hat einen netten Plausch mit einer Frau aus dem Orden des Prometheus. In Ägypten wird man einen riesigen Skarabäus zu Gesicht bekommen, darf das Grab Ramses untersuchen und die Sichel des Kronos suchen. Zu guter Letzt wäre dann noch Akt 3, in dem man gegen eine Chimäre kämpfen muss, auf der Seidenstraße reisen darf und Angst vor dem Titan Typhon haben sollte.
Zusätzlich gibt es mit der Anniversary Edition das Add On „Immortal Throne“ mit dazu, welches es damals separat zu kaufen gab. Dabei handelt es sich um den vierten Akt, der aber nur spielbar ist, wenn man das Grundspiel durchgespielt hat. Der Spieler wird dabei in das Totenreich des Hades geführt und darf sich dort in ca. 10 Spielstunden austoben. Auch hier gibt es viel zu entdecken und trifft wieder auf die Mythologie, welche in den ersten drei Akten eingeführt wurde.
Der Umfang und die Möglichkeiten
Nachdem man ein paar Minuten gespielt hat, muss man sich entscheiden, welche Charakterklasse man nehmen möchte. Im Laufe des Spiels entscheidet man sich dann für zwei aus acht Spezialisierungen, die Rollenspiel-typisch sind. Natürlich gibt es den klassischen Nah- oder Fernkämpfer, verschiedene Magier-Typen aber auch besondere Klassen. Folgende Typen werden unterschieden: „Jagd, Kriegskunst, Verteidigung, Gaunerei, Erde, Sturm, Natur und Geist“. Mit dem Add-On wird dann noch „Traum“ hinzugefügt. Der Aufstieg ist dabei typisch, durch verschiedene Aktionen oder Kämpfe bekommt der Spieler Erfahrungspunkte und steigt auf, danach können eine bestimmte Anzahl an Punkte in den Talentbaum verteilt werden.
Während des Spiels kann man natürlich viel Gegenstände kaufen oder auch sammeln, dabei gibt es verschiedene Waffen, Rüstungen und zusätzliche Gegenstände, mit denen zum Beispiel die Rüstung mit Extraboni versehen werden kann. Das System ist selbst nach 12 Jahren nicht alt, es gibt schier unendlich viele Möglichkeiten seinen Charakter zur formen und damit den Gegnern den Garaus zu machen.
Unterhaltung oder Langeweile?
Selbst nach 12 Jahren kann Titan Quest noch gut unterhalten und dem Spieler viele Stunden Spielspaß bringen. Egal ob man nun nur täglich eine Stunde spielt oder das ganze Wochenende ohne Pause durchzocken will, es gibt massig Monster zu erledigen und bis Stufe 65 erreicht ist, darf man mehr als 50 Stunden investieren. Der Kampf geht dabei einfach von der Hand, mit einem Button greift der Charakter an und schießt im Fernkampf auf einen Gegner in der Nähe. Bleibt man auf dem Button, dann wird solange geschossen, bis der Tod kommt und sich der Charakter automatisch in seinem Radius einen neuen Gegner aussucht. Beim Nahkampf ist dies ebenso, nur dass unser Held sogar noch in die Richtung des Gegners läuft. Ergo deckt man so die Karte auf, tötet Monster, öffnet Kisten und macht seine Haupt- und Nebenquests, bis man im nächsten Kapitel angelangt ist.
Für Profis wird vor allem das erste Kapitel eher eine gähnende Langeweile, da es im Schwierigkeitsgrad „Normal“ kaum eine Herausforderung gibt. Dummerweise kann man erst höhere Schwierigkeitsgrade anwählen, wenn man den zuvor gewählten durchgespielt hat. Problematisch ist es anfangs auch mit den Inventarplätzen, die sehr wenig sind und man als Sammler oftmals in eine Stadt teleportieren muss, um alles einen Händler zu verkaufen. Doch ist das nicht auch Sinn des Spiels und macht Spaß? Schön gemacht ist bei der Sammelleidenschaft die Möglichkeit, länger auf einen Button zu drücken, um dann alles was vor einem liegt zu sehen. Man muss also nicht jeden Gegenstand einzeln aufheben, sondern kann sich in einer Art Menü alles in Ruhe ansehen und entscheiden, ob man es aufnimmt oder liegen lässt. Im späteren Verlauf kommt noch ein Beutel (Erweiterung des Inventars) dazu, der zumindest ein paar mehr Gegenstände im Inventar erlauben.
Übrigens gibt es ein schönes Ringmenü, mit dem man alle einzelnen Möglichkeiten schön mit dem Controller anwählen kann. So gibt es verschiedene Einzelmenüs wie zum Beispiele eine Einstellmöglichkeit der Begleiter, den typischen Fähigkeitenbaum, das Inventar, die Karte oder auch der Portalstein, mit dem von überall in eine Stadt teleportieren kann. Dummerweise ist die Schrift sehr klein, sodass man sie nicht oder nur schwer lesen kann, wenn man zu weit vom Fernseher weg sitzt. Dies ist ein Manko, was man leider nicht im Menü ändern kann. Ideal wären mehrere Schriftgrößen zur Auswahl gewesen, leider muss man in den sauren Apfel beißen und sich näher vor die Glotze setzen.
Die Technik
Die Bilder, die Grafiken und auch die detaillierte Welt sind immer noch schön anzusehen, dennoch sieht man dem Spiel das Alter an. Mit dem Stick kann man die Welt heranzoomen und sieht dann erst teilweise schöne Details, dafür wird das ganze Geschehen aber sehr unübersichtlich. Problematisch wird es aber wenn man sich die Animationen ansieht. Der Held selbst wirkt als hätte er einen Stock im Allerwertesten, teilweise ruckelt das Bild und der Aufbau des Bildes wird kurz sichtbar. Nicht nur einmal ist es während der Testphase passiert, dass eine Textur ein paar Sekunden nachher kam und man für diese Sekunden einen schwarzen Fleck gesehen hat. Auch bleibt die Figur immer wieder mal an Gegenstände hängen oder wirft einen falschen Schatten.
Es geht leider mit den negativen Punkten noch weiter. In ca. 20 Stunden Spielzeit hat sich das Spiel auf unserer Xbox One drei Mal aufgehängt (komplett eingefroren), diverse Grafikfehler haben uns das Spiel ein wenig versaut (z.B. weiß blinkendes Schilf im Sumpf) und auch die künstliche Intelligenz ist nicht gerade das Wahre. So gibt es besonders bei den diversen Gegnern die Möglichkeit davon zu laufen, bis er stehen bleibt und umdreht. Das Ganze macht das Spiel dann viel einfacher, da man diese Trigger-Punkte leicht finden und dann schön genüsslich die Gegner einzeln töten kann. Zudem sind teils die Begleiter und auch die Gegner sehr dumm und reagieren nicht. Nicht nur einmal waren wir mitten im Geschehen und die Begleiter haben nichts getan. Aber auch die Gegner stehen manchmal nur rum und warten, bis man mal einen Gegner neben ihnen getötet hat.
Dafür muss man positiv erwähnen, dass der Soundtrack sehr passend und stimmig ist und auch die deutsche Übersetzung mit der kompletten Sprachausgabe sehr professionell wirkt. Alles in allem gibt es viele positive Aspekte, doch leider auch viele Mankos, die aber alle durch ein Update bereinigt werden könnten – wir geben die Hoffnung jedenfalls nicht auf!
Mehrspielermodus
Leider können wir nichts zum Mehrspielermodus sagen, da dieser bei uns nicht funktionierte. Möchte man einer Sitzung beitreten, so stand zwar da, dass die Spielsitzung geladen wird, doch selbst nach 10 Minuten passierte nichts. Selbst bei mehrmaligem Eröffnen einer eigenen Sitzung kam kein Spieler zu uns. Cover & Bilder © 2018 THQ Nordic Das Fazit von: Panikmike
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