Bridge Constructor Portal
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BEWERTUNG |
01.03.2018 von LorD Avenger
Die Testsubjekte von Aperture Science sollen ihre Gabelstapler durch die 60 Testkammern befördern, benötigen allerdings Brücken, Rampen und andere Konstruktionen, um das jeweilige Ende zu erreichen...
Die Bridge-Constructor-Spiele kamen ja bereits vor Jahren auf und erlangten durch YouTube-Let's Player einen moderaten Grad an Bekanntheit. Die simple Gestaltung des Spiels, die unvermeidliche Zerstörung beim Versagen, der Suchtfaktor und vor allem das Aufregen, wenn wieder einmal diese verdammte Physik versagt. Diese Spiele waren kurzweilig, allerdings auch sehr kurzlebig... die Lösung? Portal! Eine meiner absoluten Lieblings-Videospielreihen und noch dazu ein überaus passender Kooperationspartner - in beiden Games muss man sich das Hirn nämlich ähnlich zermartern.
Die Portal-Elemente
Mit süßen kleinen Zwischensequenzen finden wir uns in der aus dem Franchise bekannten Forschungseinrichtung Aperture Science wieder. Die Menschen werden als zweidimensionale Papiermännchen dargestellt, die witzige Geräusche von sich geben und wie Klone am Fließband agieren. Einer von ihnen bekommt nach einer kleinen, witzigen Fragerunde aber den Job zugeteilt, der das Spiel startet und wird vom waschechten GlaDOS begrüßt - einem der grandiosesten Videospielschurken aller Zeiten. Die voll synchronisierten Kommentare dienen eher dem Humor als der tatsächlichen Einführung, aber das kriegt das Spiel auch wunderbar ohne den Roboter hin. Kurze Texteinblendungen erklären die simple Steuerung und geschickt vorbereitete Level mit steigendem Schwierigkeitsgrad und zunehmenden Neuerungen führen den Spieler zügig aber verständlich in die Materie ein. Innerhalb der ersten Minuten lernt man so also bereits das Bauen von Brücken und die erste Lektion im Thema Statik, bevor auch schon die namensgebenden Portals einsetzen. Bei Abgründen und Teleportation bleibt es aber natürlich nicht, denn auch andere Elemente wurden aus der Portal-Reihe entnommen und clever in das neue Konzept eingefügt: Der Companion Cube, der Schalter betätigen kann, die verschiedenen Gel-Sorten, die Oberflächen andere Attribute verleihen und weitere Überraschungen, die durchgängig Abwechslung rein bringen. Lediglich im letzten Drittel bleiben die Neuerungen aus und die Level werden allein durch ihre Größe anstrengend, weil immer mehr gebaut und angepasst werden muss, von dem ganzen Chaos von umherfliegenden Gabelstaplern ganz zu schweigen.
Konvoi-Modus
Eine schöne Idee zur gesteigerten Rätselmotivation und Spielverlängerung ist der Konvoi-Modus. Um die nächste Testkammer zu erreichen, muss man das jeweilige Level in der Regel mit einem Gabelstapler bewältigen, sprich den Ausgang erreichen. Danach kann man zur nächsten Kammer wechseln oder die Konstruktion erneut auf die Probe stellen - hält sie auch einem ganzen Konvoi von Fahrzeugen statt? Halten die Pfeiler und Seile das zusätzliche Gewicht? Kommen die Gabelstapler sich gegenseitig nicht in die Quere? Schaffen es auch irgendwie bis zu 16 Fahrzeuge ins Ziel? In manchen Kammern ist kein weiteres Basteln erforderlich, in den meisten ist aber definitiv der Architekt im Spieler gefragt, weil irgendwas immer in die Hose geht und sei es der letzte Stapler, der kurz vor Schluss noch einen Überschlag macht und liegen bleibt.
Wacklige Schwachpunkte
Diese Anpassungen sind auch der größte Schwachpunkt des Spiels, weil sie wirklich sehr frustrierend sein können. Gerade später werden die benötigten Ankerpunkte Mangelware und man versucht die vorhandenen mit riesigen Gebilden miteinander zu verbinden und sie dennoch stabil zu halten und dabei hat jede noch so kleine Änderung an einem Ende Einfluss auf das gesamte Konstrukt. Muss man also hier eine Rampe bauen, kann es schnell sein, dass wo anders der Winkel für die Laserkugel nicht mehr passt, die ohnehin sehr empfindlich in ihrer Abprallbewegung ist. Passt man wiederum diesen Missstand an, springt sozusagen wieder ganz woanders eine Schraube heraus und immer so weiter. Das allerschlimmste daran ist aber, dass man das erst merkt, wenn die Fahrzeuge darüber fahren, sprich, man muss für jede noch so kleine Anpassung wieder eine Fahrt starten und zwar eine volle. Leider gibt es keine Funktion vorzuspulen und im späteren Verlauf legen die Gabelstapler schon eine beträchtliche Strecke durch zig Portale und über zahllose Brücken zurück und nicht selten geht erst beim letzten in der Kolonne etwas schief. Das ist leider wirklich unnötig zeitraubend. Cover & Bilder © Headup GmbH, All rights reserved. Das Fazit von: LorD Avenger
Das Fazit von: Xthonios
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