Anfang der 60er Jahre wurde Hollywood in eine tiefe Krise gestürzt. Aufgrund der aufkommenden Fernsehgeräte stagnierten die Kinobesuche und es floss kein Geld mehr in die Kassen der großen Studios. Um diesen Trend etwas entgegenzusetzen wurden monumentale Filme gedreht, die die Zuschauer wieder in die Kinosäle locken sollten. Eines dieser mächtigen Werke ist „El Cid“ von 1961. Ob dieser Brocken an Film auch heute noch fesseln kann?
Spanien im elften Jahrhundert, die Maurischen Besatzer ziehen in ihrem Eroberungsfeldzug durch das Land. Machtkämpfe der christlichen Könige verhindern eine einheitliche Allianz gegen die Eindringlinge. Die Zeit des Ritters Rodrigo Diaz de Bivar (Charlton Heston). Auf dem Wege zu seiner Auserwählten gerät der Edelmann in einem Kampf, in dem es ihm gelingt 3 maurische Emire gefangen zu nehmen. Entgegen der Tradition entlässt er diese als Zeichen des Friedens und unter deren Schwur der ewigen Treue zu König Ferdinand in die Freiheit. Die Mauren geben ihm den Beinamen „El Cid“, was soviel wie „Der Herr“ als Zeichen der Hochachtung bedeutet. Damit zieht er sich den Hass seines Schwiegervaters in spe Graf Ordonez auf sich, der ihn des Verrates bezichtigt. In einem Duell ist „El Cid“ gezwungen ihn zu töten, womit er natürlich wiederum den Hass seiner Verlobten Jimene (Sophia Loren) auf sich zieht. Nun muss Rodrigo Diaz de Bivar an 2 Fronten kämpfen, um Spaniens Freiheit und um die Liebe einer Frau. Er wird als Legende in die Geschichte eingehen.
El Cid entstand, wie auch später „Der Untergang des Römischen Reiches“ in Spanien unter der Regie von Anthony Mann. Drehort für die Szenen im mittelalterlichen Valencia war der Ort Peñíscola 73 km weiter nördlich. Im Gegensatz zur alten DVD-Auswertung des Filmes von E-M-S liegt das Bild auf dieser Blu-Ray in einer sehr guten Qualität vor. Ein hohes Lob hierfür an Koch Media. Die Kleider, Rüstungen und Schilde, ja sogar die Architektur ist so klar zu erkennen, dass man jeden Faden und jede Schramme ausmachen kann. Umso mehr fällt es dann auf, dass in manchen Nahaufnahmen die Gesichter unscharf sind. Zum Glück ist das aber die Ausnahme. Kleine weiße wie schwarze Drop-Outs sind zwar vorhanden aber nicht störend. Der Bildstand ist im Großen und Ganzen ruhig, hier und da ist eine leichte horizontale Unruhe auszumachen. Die Farben leuchten sehr kräftig und natürlich, ebenso lobenswert zu erwähnen ist der hohe Kontrastwert. In Anbetracht an das hohe Alter von immerhin 48 Jahren kann ich nur meinen Hut ziehen.
Der Ton wurde neu in DTS-HD 5.1 abgemischt. Das Orchester klingt raumfüllend und äußerst dynamisch aus den Boxen. Selbst die hinteren Lautsprecher haben hier und da während der Schlachten eine Daseinsberechtigung. Die Stimmen kommen klar und deutlich aus dem Center. Eine großartige Leistung, wie ich finde.
Die 3-Disk Edition ist aufgeteilt in eine Blu-ray und 2 DVDs. Auf der Blu-ray befindet sich der Hauptfilm, auf der 2. Disk das Bonusmaterial. Zwei Dokumentationen über Regisseur Anthony Mann sowie Produzent Samuel Bronston stellen die Köpfe hinter diesem Projekt vor. Der Bericht über die Dreharbeiten ist mit einer Länge von knapp 24 Minuten nicht übermäßig lang, aber sehr informativ. Abschließend ist noch ein 39-minütiger Bericht über Miklós Rózsa, dem Komponisten der legendären Filmmusik sowie ein kleiner Einblick in die Restauration des Filmes enthalten. Ein Paket, welches dem Film volle Ehre zukommen lässt.
Abschließend noch eine kleine Anekdote: Nachdem Sophia Loren vorerst abgelehnt hatte die Rolle der Jimena zu spielen bemühte sich Liselotte Pulver (ja, genau die aus der Sesamstraße) um die Stelle. Obwohl sie sogar schon die Zusage hatte musste sie letztendlich doch absagen, da sie während der Dreharbeiten vertraglich gebunden war. Liselotte Pulver als Jimena, Tom Selleck als Indiana Jones, was haben wir nur alles verpasst.
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