Escape Tales - Children of Wyrmwood
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BEWERTUNG |
15.06.2021 von Born2bewildDeine gesamte Familie ist den Wyrmwurzeln zum Opfer gefallen und du hast eine Beziehung mit der Tochter des Bürgermeisters. Das klingt jetzt nicht unbedingt nach einer guten Voraussetzung für einen gemütlichen Brettspieleabend. Ist es aber, denn es ist der Beginn der Geschichte des neusten Escape Tales Ablegers Children of Wyrmwood. Dieser erschien dieses Mal nicht beim Kosmos Verlag, sondern über Crowdfunding auf Spiele-Offensive beim Verlag Grimspire der Happyshops-Familie. Ob uns der Ausflug in den mystischen Wald zugesagt hat und ob wir alle unversehrt wiedergekehrt sind, erfahrt Ihr in unserem Review…
Spielmaterial und Aufbau
Zum Spielmaterial gehören wie gewohnt auch dieses Mal einige Kartenstapel. Die Karten sind sehr schön gestaltet und haben eine angenehme Materialstärke. Es gibt zahlreiche Entdeckungskarten, sowie Ausruhen- und Verausgabungskarten. Bei jedem Stapel sind die Unterseiten der Karten mit Spoilerkarten bedeckt. Hinzu kommen noch die etwas größeren Raumkarten. Diese treten, wie auch schon bei Escape Tales - The Awakening, häufig paarweise auf. Anhand des Spielmaterials wollen wir auch ein paar Vergleiche ziehen. Ein positiver Aspekt des „Vorgängers“ ist der Spielplan, auf dem die Raumkarten platziert wurden. Allerdings würde dieser bei Children of Wyrmwood auch nicht immer passen, was wiederum ein positiver Punkt für dieses Spiel ist. Die Räume sind nicht immer rechteckig, sondern variieren auch etwas. Positiv bei Wyrmwood ist das Inlay, in dem man die Karten alle sauber sortieren kann. Hier könnte man nur kritisieren, dass dieser im Gegensatz zum Kosmos-Inlay aus Kunststoff ist, bietet dafür aber einzelne Fächer. Zu den Karten kommen noch die Spielanleitung, drei Storybücher und eine Karte, die erst im späteren Spielverlauf geöffnet werden darf. Außerdem gibt es noch einige Aktionsscheiben aus Holz.
Der eigentliche Spielaufbau geht relativ einfach: Als erstes ruft man die Webseite des Spiels auf, die in der Anleitung aufgeführt ist. Sie dient der Prüfung der Rätsellösungen. Die Karten werden anhand ihrer Rückseiten nach Entdeckungskarten, Ausruhen- und Verausgabungskarten sortiert. Während man von den Entdeckungskarten alle bereitlegt, benötigt man von letzteren nur eine begrenzte Anzahl, die je nach Storybuchkapitel vorgegeben ist. Diese sollten der Reihe nach gespielt werden. Hierbei weist die Anleitung bereits daraufhin, dass der Epilog, der dem dritten Kapitel entspricht, etwas kürzer ist und direkt anschließend an das zweite Kapitel gespielt werden kann. Nachdem die Kartenstapel, zuzüglich der Raumkarten und der Aktionsscheiben bereitgelegt sind, erhält jeder Spieler noch eine der vier Spielhilfen, auf denen die Regeln in Kurzform aufgeführt sind. Dann beginnt einer der Spieler die ersten Seiten aus dem gewählten Storybuch zu lesen und das Abenteuer beginnt…
Ziel des Spiels
Die Escape Tales sind eine storygetriebene Mischung aus einem Escape- und Point-and-Click-Adventure. Man bewegt sich durch verschiedene Schauplätze, an denen man Rätsel löst um weiterzukommen. Verlieren kann man im eigentlichen Sinne nicht, nur durch seine Entscheidungen verschiedene Enden erreichen. Diese findet man dann im letzten Abenteuerbuch mit dem Epilog.
Die Anleitung
Fangen wir wieder mit einem Pluspunkt an: Für erfahrene „Escape Tales“-Spieler gibt es die letzte Seite der Anleitung zu lesen. Hier sind in sieben Absätzen die Unterschiede zu den anderen Ablegern der Serie beschrieben. Da bei uns die letzte Partie mit The Awakening schon etwas her ist, haben wir uns die siebenseitige Anleitung noch einmal durchgelesen. Hier sind eigentlich schon auf den ersten zwei Seiten alle wichtigen Regeln beschrieben und man könnte direkt loslegen, denn einige der Regeln werden auch im Prolog noch weiter behandelt. Wer es aber genauer wissen möchte, kann sich auf den folgenden Seiten noch die Erläuterungen zu den Spielmechaniken und den Karten durchlesen.
Auf in den Wald…
Die grundsätzlichen Regeln sind bei den „Escape Tales“-Spielen gleich, diese findet ihr auch in unserem Artikel zu The Awakening. Wir wollen hier eher auf die Unterschiede eingehen. In Children of Wyrmwood könnt ihr euch, um neue Aktionsscheiben zu erhalten, entweder verausgaben oder ausruhen. Dies geschieht durch die entsprechenden Karten. Sie beeinflussen eine weitere Neuerung, nämlich euren Charakter. Er entsteht im Laufe der Geschichte und startet mit einem Grundset an Werten, die durch die Karten positiv oder negativ beeinflusst werden. Das wiederum beeinflusst euer Weiterkommen. Außerdem ist es jetzt möglich, Adventure-like Gegenstände miteinander zu kombinieren. Ihr könnt sogar die Gedanken eures Charakters durch Kombination von Gegenständen mit seiner Charakterkarte erfahren. Lustig sind hierbei einige Sprüche, die die Webseite bei verschiedenen Gegenstandskombinationen parat hält. Es gibt noch weitere kleinere Unterschiede, sonst kann man aber sagen, dass die Spielmechanik gleich zu den Vorgängern ist. Positiv ist uns hier allerdings noch aufgefallen, wie manche Räume erkundet werden so gibt es zum Beispiel Räume mit mehreren Plankarten, die erst freigeschaltet werden müssen oder andere Räume, die sich nach und nach aufbauen. Hier hat das Spiel bei uns gut Punkten können, da es so etwas authentischer und atmosphärischer rüberkam. Hierzu trägt auch die Karte bei, auf der man seinen Spielverlauf nachvollziehen kann. Wie gewohnt kann man auch bei Children of Wyrmwood jederzeit „speichern“ und seinen Stand auf der Rückseite des Story-Buchs vermerken. Erfahrungsgemäß macht eine Unterbrechung aber eher zwischen den Kapiteln oder zur Not zwischen den Räumen am meisten Sinn. Die Story ist aber ohnehin so mitreißend, dass man gar nicht in die Verlegenheit kommt, mittendrin unterbrechen zu wollen.
(Playmat im Hintergrund zur Verfügung gestellt von Deep-Cut Studio)
Lieferumfang
Cover & Bilder © Cover: Board & Dice / Bilder im Artikel und Teaserbild: www.sofahelden.de Das Fazit von: Born2bewild
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