Frau Holle (1963)
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BEWERTUNG |
10.10.2015 von MarSDie Nächte werden länger, das Laub wird bunt, das Wetter kälter und der erste Schnee steht in den Startlöchern. Eines ist in dieser Zeit des Jahres seit vielen Jahrzehnten nicht mehr weg zu denken: Die Märchenfilme der Deutschen Film AG, kurz DEFA, die von 1950 bis 1989 produziert wurden und bis heute Jung und Alt gleichermaßen begeistern. Mittlerweile sind einige dieser Filme auch auf Blu-ray erschienen, ein guter Grund für uns eine DEFA-Märchenreihe zu starten!
Märchen 1: Frau Holle (1963)
Eine Witwe hat zwei Töchter, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die eine ist fleißig und verrichtet Tag ein Tag aus alle Arbeiten im und ums Haus, die andere ist faul und verbringt ihre Tage am liebsten im Bett. Eines Tages fällt der fleißigen Tochter die Spule für ihr Spinnrad in den Brunnen. Um sie wieder zu beschaffen springt sie selbst hinterher und erwacht im Reich von Frau Holle. Diese nimmt das fleißige Mädchen in ihre Dienste und belohnt ihren Fleiß mit einem Goldregen, der aus ihr die "Goldmarie" macht. Eifersüchtig auf das Glück des Mädchens möchte auch die faule Tochter ihren Anteil von Frau Holle und begibt sich ebenfalls in den Brunnen, doch die unfreundliche und nachlässige Arbeit bringt ihr nur einen Regen aus Pech ein. Als Pechmarie wird sie fortan für den Rest ihres Lebens verspottet...
Die DEFA-Verfilmung des bekannten Märchens der Gebrüder Grimm wurde komplett in den Filmstudios Potsdam-Babelsberg gedreht und gleicht deshalb im Gegensatz zu anderen Märchen Klassikern des Studios eher einem Theaterstück als einem echten Film. Die gesamte Ausstattung ist sehr spartanisch und minimalistisch und besteht zu großen Teilen aus einfachen bemalten Holzteilen und einfarbigen Hintergründen. Auch die Darsteller wirken sehr steif und einstudiert, vor allem Pechmarie glänzt durch extremes Overacting. Dies macht es Frau Holle leider etwas schwierig, auch heute noch sein junges Zielpublikum zu erreichen, welches technisch inzwischen vollkommen reizüberflutet ist und dürfte vor allem für Nostalgiker geeignet sein. Nichtsdestotrotz ist die Geschichte sehr schön umgesetzt und schafft es in der kurzen Laufzeit die Kernaussage auch kleinen Kindern unterhaltsam und einprägsam zu vermitteln: Wer fleißig ist, der wird belohnt.
Das Bild der Blu-ray ist altersbedingt zwar nicht auf höchstem HD-Niveau, kann aber dennoch punkten. Der Transfer ist bis auf kleinere Verschmutzungen sehr gut gelungen und präsentiert Frau Holle in bisher bester Bildschärfe. Die Farben sind sehr kräftig und der Kontrast unterstützt das sehr schöne Gesamtbild. Der Ton ist komplett auf den Frontbereich reduziert, zeigt sich dort aber jederzeit differenziert und kräftig. Insgesamt unterstützt der Ton das Gefühl, gerade ein Theaterstück zu betrachten. Cover & Bilder © www.sofahelden.de Das Fazit von: MarS
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