Free Solo
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BEWERTUNG |
18.07.2019 von Diaboli"Free Solo" ist nicht etwa der Titel des neuesten Spin-Off´s der Star Wars Reihe, sondern beschreibt eine besondere Art des freien Kletterns, bei der man alleine und komplett ungesichert ist. Dies treibt natürlich die Gefahr in ungeahnte Höhen, denn ein falscher Griff oder ein kurzer Ausrutscher bedeuten den sicheren Tod! Hier setzt diese waghalsige Dokumentation an, denn Alex Hannold will den knapp 1 Kilometer hohen "El Capitan" im Yosemite Nationalpark im Free Solo bezwingen...und wir begleiten ihn dabei!
Inhalt:
Der amerikanische Profi-Kletterer Alex Hannold fühlt sich bereits seit frühester Kindheit am wohlsten, wenn er in schwindelerregende Höhen kraxeln kann. Mittlerweile hat er sich durch gewagte Kletterpartien großen Ruhm innerhalb der Community gesichert und kann so sein Hobby zum Beruf machen: von Sponsorengeldern finanziert, fährt Alex in seinem kleinen Wohnmobil von einer Steilwand zur nächsten und erarbeitet sich so seinen Lebensunterhalt. Doch sein großer Traum ist noch unerfüllt: er möchte der erste sein, der den riesigen "El Capitan" im Yosemite Nationalpark in Kalifornien bezwingt, und zwar im "Free Solo": ohne Sicherung oder Hilfe von anderen. Nur mit reiner Willens-und Muskelkraft darf die 975 Meter hohe, beinahe senkrecht aufsteigende Granitwand bezwungen werden. Als sich Alex´ Vorhaben in der Szene herumspricht, macht sich Filmemacherin Elizabeth Chai Vasarhelyi zusammen mit dem Kletterexperten Jimmy Chin daran, die Vorbereitung für diese Mammutaktion auf Zelluloid festzuhalten. Das Training wird ein ganzes Jahr in Anspruch nehmen, und dann ist der große Tag plötzlich da!
Diese stellenweise nervenzerreißende Dokumentation beleuchtet ausgiebig die Hintergründe für eine Extremsportaktion, die jeder normale Mensch als absolut verrückt beschreiben würde. Warum setzt ein junger Mensch, umgeben von seiner Freundin und einer liebevollen Gemeinschaft aus Freunden, Kollegen und Familie, auf derartige Art und Weise sein Leben aufs Spiel? Ist es der blanke Nervenkitzel? Möchte er sich selbst etwas beweisen? Möchte er ein Statement setzen? Diese und andere Fragen werden auf unaufdringliche Weise immer wieder in die Dokumentation eingebracht. Während die Mutter einerseits Stolz auf ihren Sohn ist, dessen größtes Glück es ist, Klettern zu dürfen, macht sich auf der anderen Seite die Freundin Sorgen um die Folgen des riskanten Manövers. Als Zuschauer findet man sich zwangsläufig auf beiden Seiten wieder. Das Training, welches ein Jahr gedauert hat, beginnt von den konzeptionellen Planung bis hin zum Probeklettern mit Sicherung, um die besten Wege und Winkel herauszuarbeiten. Und wenn es dann ans Eingemachte geht und Alex die Filmcrew bittet, an einer riskanten Stelle bitte ferngesteuerte Kameras zu platzieren, damit bei einem möglichen Absturz niemand live dabei sein muss, wird auch Leuten ohne Höhenangst mulmig in der Magengegend...
Details der DVD:
Die DVD macht einen recht guten Eindruck. Das Bild ist sauber und klar, kann jedoch aufgrund der eingesetzten Kameras durchaus variieren. Dies macht jedoch im Gesamteindruck nichts aus. Man wird durch wundervolle Aufnahmen belohnt, die Farben sind gut abgemischt. Der Ton liegt in Deutsch und Englisch im 5.1 Verhältnis vor. Es wurde jedoch nicht 100% synchronisiert, sondern über den O-Ton drüber gesprochen. Wen das stört, schaltet den O-Ton ein und macht die deutschen Untertitel an.
Details der Blu-ray:
Die Blu-ray legt selbstverständlich eine Schippe auf die DVD drauf, denn hier bekommt man nicht nur die deutlich höhere Auflösung, sondern auch beide Tonspuren im Master-Audio. Da es sich hauptsächlich um Interviews handelt möchte man meinen, dass der Unterschied nicht allzu groß ausfällt. Doch wenn der Score von Marco Belrami übernimmt oder Umgebungsgeräusche durch die Boxen strömen, dann bemerkt man die höhere Qualität.
Details der 4K-UHD:
Hier beginnt für mich der interessante Teil. Auf dem Infoblatt, welches dem Mediabook beiliegt, wird die Auflösung der UHD mit "1080p" angegeben, sprich normalem HD. Ein deutlich schärferes Bild konnte ich tatsächlich nicht feststellen. Ob es sich hierbei um einen Fehler handelt oder ob die Auflösung der verwendeten Kameras nicht ausreichte, kann ich so nicht beantworten. Dank HDR kommen aber die Farben und Kontraste besser zur Geltung. Die Tonspuren sind mit der Blu-ray identisch und auch sonst konnte ich keine großen Unterschiede feststellen.
Details zum Mediabook:
Capelight machen, was sie am besten können: wunderbar gestaltete Mediabooks für Filmliebhaber veröffentlichen. Auch bei Free Solo hat man sich einige Mühe gegeben, denn nicht nur das strukturierte Mediabook sieht toll aus und fühlt sich auch so an, auch der Inhalt weiß zu gefallen. Für jede Technik-Generation ist eine Kopie des Films vorhanden, zusätzlich findet man im inneren noch ein informatives Booklet sowie eine Featurette, den Trailer und Interviews mit den Filmemachern und Alex Hannold. Hervorragend, hierbei könnten sich einige Publisher eine dicke Scheibe abschneiden! Cover & Bilder © National Geographic - Jimmy Chin / Samuel Crossley Das Fazit von: Diaboli
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