Kosmoktopus

Kosmoktopus

Genre: Modulares Spielbrett • offenes Drafting • Ressourcen
Autor: Henry Audubon
Illustrator: George Doutsiopoulos
Spieleverlag: Paper Fort Games, Mirakulus
Empfohlenes Alter: Ab 12 Jahre
Spieldauer: 60-90 Minuten

Kosmoktopus   07.11.2024 von 2-PL4Y3R5

Geheiligt sei der große Tintige. Sein Reich komme, sein Wille geschehe. Nein, durch ein einfaches Gebet kannst Du den großen Kosmoktopus nicht aus seinem Tintenreich heraufbeschwören. Dafür bedarf es mehr, viel mehr! Nutze Schriften, Reliquien, Halluzinationen und Konstellationen zu deinem Vorteil. Beschaffe Tinte, Münzen, Geheimnisse und Sterne. Am Ende brauchst Du acht Tentakeln, nur dann wird sich Kosmoktopus Dir offenbaren. Denke Dir ein Spiel im Cthulhu Universum und ersetze den Horror mit Humor und die Narrative mit Strategiespielelementen. Heraus kommt Kosmoktopus. Ein Gewinn für die Menschheit? Wir verraten es euch.

 

Das Material und die Vorbereitung

 

Kleine Schachtel, großer Inhalt. Die Ressourcen sind alle aus Holz, in verschiedenen Farben und Formen. Die 29 Tentakeln und der Kosmoktopus-Kopf als quietsch-pinke Plastikminiaturen machen auch einiges her. Ein Blickfang auf dem Tisch und auch haptisch eine coole Sache. Oft braucht man sowas nicht. Aber hier ist das nicht nur Spielerei, denn der Kopf wird in jedem Spielerzug auf dem Spielplan bewegt, ist also zentrales Spielelement. Aber auch sonst ist das Artwork auf Plättchen und Karten einfach hübsch und stimmig, alles fügt sich zusammen, ohne dass das Artwork dominiert und Aktionssymbole untergehen würden. Alles bleibt trotzdem übersichtlich. Schauen wir uns zuerst den Spielaufbau etwas genauer an. Kosmoktopus bietet kompetitive und eine kooperative Spielvariante. In kooperativen Partien spielen alle Spieler gemeinsam gegen den Privatdetektiv. Wir erklären hier aber ausschließlich die kompetitive Spielvariante, bei dem Spieler gegeneinander antreten.

 

Los geht es mit dem Spielplan, der eigentlich kein Spielplan ist, sondern aus mehreren Tintenreichplättchen in verschiedenen Anordnungen zusammengesetzt werden kann. Im ersten Spiel wird ein 3 x 3 Raster empfohlen. Insgesamt gibt es acht allgemeine und vier besondere Tintenreichplättchen. Die allgemeinen sind immer alle im Spiel. Für das 3 x 3 Raster wird dann ein zufälliges der vier besonderen verwendet. Über die Tintenreichplättchen wird der Kosmoktopus Kopf bewegt, mit dem Ziel, die auf den Plättchen abgebildeten Belohnungen zu ergattern. Der Kosmoktopus Kopf startet dabei immer auf dem Tintenreichplättchen mit der Belohnung „3 grüne Sterne“. Die 29 Tentakeln des Kosmoktopus werden neben den Spielplan gelegt.

 

Kosmoktopus ist ein Engine Builder mit Karten. Alle Gefolgekarten werden gemischt und als verdeckter Nachziehstapel bereitgelegt. Drei Karten kommen in eine offene Auslage. Insgesamt gibt es 88 Karten, gleichmäßig verteilt auf vier Farben: schwarze Schriften, gelbe Reliquien, rote Halluzinationen und grüne Konstellationen. Jeder Kartentyp hat unterschiedliche Funktionen. Schriften geben einen dauerhaften Rabatt; alles, was ihr danach kauft, wird günstiger. Reliquien geben einen dauerhaften Vorteil, z.B. bekommt ihr einfach mehr, wenn ihr euch eine bestimmte Ressource besorgt. Halluzinationen bieten starke Einmaleffekte. Und Konstellationen sind Aufgaben oder Quests, die durch das Opfern von Ressourcen in bestimmter Reihenfolge erfüllt werden müssen, um an Tentakeln und andere Belohnungen zu kommen.

 

Es gibt also diese vier Kartentypen. Die Zahl vier findet sich in Kosmoktopus öfter wieder. Insgesamt gibt es auch vier Ressourcen-Typen: schwarze Tinte, gelbe Münzen, rote Geheimnisse und grüne Sterne. Es gibt für jede Ressource auch ein, also insgesamt vier Verbotenes-Wissen-Plättchen, die der erste Spieler erhalten kann, der 13 Einheiten einer der vier Ressourcen ausgibt. Und zuletzt gibt es auch vier Erster-Kontakt-Karten, von denen sich jeder Spieler eine aussuchen darf, sobald er seine erste Tentakel bekommt. All das wird entsprechend bereitgelegt.

 

Nun geht’s an die Start-Ressourcen. Der Startspieler bekommt kein allgemeines Rabattplättchen; danach erhalten die Spieler in Spielerreihenfolge die Rabattplättchen mit den Werten 1, 2 und 3. Diese können jederzeit ausgegeben werden, um ein Rabatt von 1, 2 bzw. 3 beliebigen Ressourcen auf Kartenkosten zu erhalten. Zusätzlich bekommt jeder Spieler zwei von jeder der vier Ressourcen und fünf Karten vom Gefolgestapel auf die Hand. Jeder Spieler erhält noch eine Übersichtskarte und ein Beschwörungsplättchen, das Platz für insgesamt acht Tentakeln hat.

 

Das Spielziel

 

Wer als erster acht Tentakeln gesammelt hat, beschwört den großen Kosmoktopus und gewinnt sofort. Wie kommt man an Tentakeln? Durch Gefolgekarten. Hauptsächlich durch das Erfüllen der Aufgaben auf den grünen Konstellationen, aber auch durch manche Einmal-Effekte auf roten Karten. Außerdem gibt es die Verbotenes-Wissen-Plättchen, die bei Erhalt direkt 2 Tentakeln geben und so das Blatt plötzlich wenden können.

 

Der Spielablauf

 

In Kosmoktopus sind Spieler im Uhrzeigersinn am Zug. Ein Spielerzug besteht aus drei Schritten. Zuerst muss Kosmoktopus in seinem Tintenreich bewegt werden, wonach der Spieler die Belohnung erhält, die auf dem Zielfeld abgebildet ist. Im optionalen zweiten Schritt darf man eine seiner Handkarten ausspielen, wenn man die Kosten zahlen kann. Und zuletzt wirft man dann auf acht Karten und Ressourcen jeden Typs ab. Schauen wir uns den Flow etwas genauer an.

 

Bist Du am Zug, musst du zuerst Kosmoktopus bewegen. Dabei wird er auf ein orthogonal benachbartes Tintenreichplättchen verschoben. Du kannst Dich auch weiter als nur ein Feld bewegen. Für jedes weitere Feld, das man sich bewegt, muss allerdings eine beliebige Ressource als Tribut bezahlt werden. Am Ende der Bewegung erhält man die Belohnung des Zielfeldes, das niemals das Feld sein darf, von dem Kosmoktopus gestartet ist. Welche Belohnungen gibt es? Die acht allgemeinen Tintenreichplättchen sind schnell erklärt. Vier davon geben jeweils drei Einheiten von einer der vier Ressourcen. Die anderen vier geben jeweils eine Einheit von einer der vier Ressourcen und eine Karte aus der Auslage. Die vier besonderen Tintenreichplättchen, von denen immer eine im Spiel ist, erlauben dann die folgenden spezielleren Belohnungen:

 

  • Erhalte 2 Ressourcen derselben Farbe
  • Erneuere die Kartenauslage und erhalte dann 1 Karte
  • Nimm die oberste Karte des Gefolgestapels, dann erhalte 1 Ressource derselben Farbe
  • Nimm dir alle Karten derselben Farbe aus der Auslage

 

Karten und Ressourcen gibt es also im Tintenreich zu holen. Und beides wird benötigt, um dann in Schritt 2 des Spielerzuges genau eine Karte ausspielen zu können, u.a. um seine Engine auszubauen. Um eine Karte auszuspielen, müssen die oben links angegebenen Kosten bezahlt werden. Dabei kostet das Ausspielen einer bestimmten Kartenfarbe häufig Ressourcen derselben Farbe plus weitere Ressourcen beliebiger Farbe, aber das ist nicht die Regel. Ressourcen beliebiger Farbe sind durch ein graues Rauten Symbol dargestellt. Kosten können sowohl durch Ressourcen im persönlichen Vorrat als auch durch das Abwerfen von Karten der passenden Farbe bezahlt werden. Eine schwarze Karte ist also genau eine schwarze Ressource wert. Jetzt schauen wir uns nochmal genauer an, wie Dir die einzelnen Kartentypen zum Sieg verhelfen können.

 

Rote Halluzinationen bieten starke Einmaleffekte, zum Beispiel den Erhalt von acht Ressourcen eines Typs. Manchmal kommt man so sogar direkt an ein Tentakel. Sie tragen damit erstmal nicht zur Engine bei und kommen danach auf den Abwurfstapel. Sollte ein Blitz-Symbol auf der Karte sein, darf man sogar eine weitere Karte im selben Zug spielen.

 

Gelbe Reliquien bieten dauerhafte Vorteile für bestimmte Belohnungen. Eine Karte erlaubt es drei gelbe Ressourcen mehr zu erhalten, immer wenn man eine gelbe Ressource erhält. Eine andere gibt drei grüne Ressourcen, immer wenn man ein Tentakel erhält. Gelbe Karten sind also wichtig für die Engine. Auf manchen Reliquien gibt es ein kleines Plus-Symbol. Spielt man eine solche Karte, erhält man sofort die oberste Karte des Gefolgestapels.

 

Schwarze Schriften sind besonders wichtig. Sie zeigen unten Ressourcen-Symbole, die als Ressourcen für alle zukünftigen Kartenkosten dienen, ein permanenter Rabatt, wenn man so will. Ressourcen-Rabatte sind allerdings spezifisch für den Ressourcen-Typ. Ein Rabatt auf eine schwarze Ressource kann nicht die Kosten einer Karte senken, wenn eine graue beliebige Ressource benötigt wird. Hierfür wird eine schwarze Karte benötigt, die Rabatt auf eine graue beliebige Ressource bietet. Rabatte für schwarze, rote, gelbe und grüne Ressourcen können auch für den Kauf von Verbotenes-Wissen-Plättchen verwendet werden. Auf schwarzen Karten kann ein kleines Kosmoktopus Symbol mit gelber und schwarzer Karte sichtbar sein. Spielst Du eine solche Karte, so müssen alle schwarzen und gelben Karten der Auslage abgeworfen werden; für jede abgeworfene Karte wird Kosmoktopus dann um ein Feld bewegt und Du erhältst die Belohnung von jedem Feld, das Kosmoktopus erreicht. Zum richtigen Zeitpunkt kann das richtig mächtig sein!

 

Zuletzt gibt es die grünen Konstellationen, die Hauptquelle für Tentakeln und damit unerlässlich, wenn ihr Kosmoktopus beschwören und den Sieg einfahren wollt. Beim Ausspielen dieser Karten passiert erstmal nichts. Liegt die Konstellation in deinem persönlichen Spielerbereich, muss sie erstmal vervollständigt werden, um die Tentakel und ggf. zusätzliche Belohnungen zu erhalten. Jede Konstellation hat vier Plätze für verschiedene Ressourcen, die in bestimmter Reihenfolge, entlang der Pfeile, gefüllt werden müssen. Dabei können die Ressourcen nur auf die Karte gelegt werden, wenn man sie gerade erhält, nicht aus dem persönlichen Vorrat. Sind alle vier Plätze für Ressourcen gefüllt, erhält man die Tentakel, ggf. einen weiteren Bonus und wirft danach die Karte ab.

 

In Schritt 3 des Spielerzugs wird geprüft, ob man Karten oder Ressourcen abwerfen muss. Man darf zu diesem Zeitpunkt maximal 8 Handkarten und 8 Ressourcen eines jeden Typs behalten. Das macht es besonders schwer die 13 Ressourcen für die Verbotenes-Wissen-Plättchen zusammenzusammeln; man muss also im selben Zug z.B. über rote Karten die Ressourcen zusammenbekommen oder entsprechende Rabatte mit schwarzen Karten haben. Immer, wenn man ein Tentakel erhält, wird sie auf einen freien Platz des persönlichen Beschwörungsplättchens gestellt. Der erste Spieler mit acht Tentakeln, erhält den Kosmoktopus-Kopf auf sein Beschwörungsplättchen und gewinnt sofort.

 

 

Bildergalerie von Kosmoktopus (13 Bilder)

Spielmaterial

 

  • 88 Gefolgekarten (22 in jeder Farbe)
  • 4 Erster-Kontakt-Karten (mit lila Kosten-Symbol)
  • 4 Übersichtskarten
  • 4 Verbotenes-Wissen-Plättchen
  • 4 Beschwörungsplättchen
  • 12 Tintenreich Plättchen (8 einfache + 4 besondere)
  • 29 Tentakel
  • 1 Kosmoktopus-Kopf
  • 3 allgemeine Rabattplättchen
  • 2 Wurmloch-Plättchen (für Spielvariante benötigt)
  • 1 Symbolübersicht
  • 1 Regelheft

 

Ressourcen:

  • 24 x Tinte (schwarz)
  • 24 x Münze (gelb)
  • 24 x Geheimnisse (rot)
  • 24 x Sterne (grün)
  • 4 Multiplikatoren

 

Fürs Solospiel und die kooperative Variante:

  • 8 Verhaltenskarten
  • 1 Fortschrittskarte
  • 3 Enthüllungskarten
  • 2 Lupen Marker


Cover & Bilder © Cover: Mirakulus/Paper Fort Games / Bilder im Artikel und Teaserbild: www.sofahelden.de


Das Fazit von: 2-PL4Y3R5

2-PL4Y3R5

Spielspaß: Kosmoktopus war wieder ein Spiel, bei dem wir komplett ohne Erwartungen in eine Partie gegangen sind; und wir wurden richtig überrascht. Wir mögen Engine Building als Mechanismus sehr. Die meisten Engine Builder sind aber eher komplex und kommen daher eher seltener auf den Tisch. Kosmoktopus ist ein Einsteiger-Level Engine Builder, fast ein Gateway Spiel, das Neulinge an den Mechanismus heranführt. Die bunten Farben, das schöne Artwork und die Miniatur des Kosmoktopus und der Tentakeln tragen ihrerseits zum Spielerlebnis bei. Man merkt Kosmoktopus an, dass hier viel Liebe reingeflossen ist. Besonders Spaß gemacht haben uns die Spielerzüge, bei denen plötzlich alles passt und aufgeht, und man die Mitspieler damit überrascht, auf einmal gleich mehrere Tentakeln gleichzeitig einzuheimsen.

 

Balancing/Glücksfaktor: Die Kartenauslage hat nur drei Karten, unabhängig von der Spielerzahl. Es kann etwas dauern, bis etwas passendes für die eigene Engine ausliegt und mit etwas Pech ist es dann schon weg, bevor man wieder dran ist. Ansonsten kann es gerade im 2-Personen-Spiel etwas nervig sein, wenn die Spieler Belohnungen von Tintenreichplättchen benötigen, die an gegenüberliegenden Seiten des Tintenreichs liegen, und das vielleicht auch noch mehrmals. Dann spielt man Tauziehen mit Kosmoktopus. Ansonsten bietet Kosmoktopus viele Möglichkeiten an Karten und Ressourcen zu kommen und es liegt in der Hand des Spielers welche Strategien man fährt, d.h. wann man welche Prioritäten setzt. Dabei gilt es immer abzuwägen: Karten spielen, um seine Engine zu verbessern oder um Tentakeln zu bekommen. Den richtigen Zeitpunkt abzupassen von Engine-Verbesserung aufs Tentakeln Sammeln umzuschalten ist der Schlüssel zum Erfolg. Und dann das Wettrennen um das Verbotene Wissen, das nochmal plötzlich alles ändern kann. Das muss man auch immer im Blick behalten.

 

Komplexität/Regeln: Die Spieleschachtel wirbt mit „in 10 Minuten erklärt“. Das können wir unterschreiben. Vielspieler können es Gleichgesinnten auch in 5 Minuten erklären. Zudem gibt es einen QR Code auf der Regel, der zu einer Videoanleitung führt; das Video steht allerdings nur in englischer Sprache zur Verfügung. Im Herzen handelt es sich bei Kosmoktopus um ein schnelles Kartenspiel mit einfachen Regeln, ohne dass es an Spieltiefe mangelt. Um bestimmte Ziele zu erreichen, sollte man zwei bis vier Züge vorausplanen können: erst mit Kosmoktopus auf das Tintenreichplättchen in der Ecke, schwarze Ressourcen holen; dann damit eine schwarze Karte spielen, um ordentlich Rabatt auf rote Ressourcen-Kosten zu bekommen; im nächsten Zug gelbe Ressourcen holen und die rote Karte mit Rabatt spielen, um 8 weitere gelbe Ressourcen zu erhalten, mit denen ich endlich an das Verbotene Wissen komme. So kanns laufen, wenn’s gut läuft. Aber natürlich passt nicht immer alles so gut zusammen. Den idealen Weg zu finden, unter Berücksichtigung der sich ständig ändernden Kartenauslage und Position von Kosmoktopus im Tintenreich, das ist die Schwierigkeit.

 

Spielerinteraktion/Spieleranzahl: Die Spielerinteraktion ist sehr groß, da alle Spieler den großen Kosmoktopus steuern. Sie bewegen ihn auf dem Spielfeld, nacheinander, und beeinflussen damit direkt welche Felder der nächste Spieler mit Kosmoktopus erreichen kann und welche nicht, bzw. nicht ohne zusätzliche Ressourcen aufzuwenden. Im 2-Spieler-Spiel kann das den Gegenüber teilweise ärgern, wenn er gerade Ressourcen-schwach ist, was in einigen Spielsituationen etwas störend war. Bei mehreren Personen kommt das sicher seltener vor.

Außerdem ist da noch das Wettrennen um die Verbotenes-Wissen-Plättchen. Das ist besonders deshalb interessant, weil sie kein Must-have sind, man also nicht unbedingt primär auf diese hinarbeitet, sondern gerade zu Spielbeginn erstmal seine Engine aufbaut. Passt man aber mal nicht auf, sind sie dann plötzlich weg, wodurch man im entscheidenden Moment abgehängt werden kann. Jedes Plättchen gibt es eben nur einmal.

 

Spieldauer: Auf der Spielschachtel steht 60-90 Minuten. Zu zweit haben wir eine knappe Stunde gebraucht, obwohl wir eher langsame Spieler sind. Die Downtime hält sich in Grenzen, weil Spielerzüge sehr schnell abgehandelt sind: Kosmoktopus bewegen, Belohnung nehmen, ggf. Karte spielen, fertig. Kosmoktopus hat auch eine sehr angenehme Spannungskurve. Während man sich zu Beginn langsam aufbaut, kann man gegen Ende des Spiels mit etwas Planung sogar drei Tentakeln in einem Zug sammeln und das Spiel für sich entscheiden.

 

Wiederspielbarkeit: Kosmoktopus bietet viele verschiedene Spielvarianten und Regeln, mit denen das Spiel angepasst werden kann. Für Fortgeschrittene empfiehlt sich ein Drafting zur Auswahl der Starthand, für neue Spieler gibt es eine Variante mit festen Startkarten und für kürzere Spiele, startet jeder mit drei Tentakeln. Schwieriger wird es, wenn die Auslage der Tintenreichplättchen verändert wird, sodass die Bewegungsfreiheit von Kosmoktopus gegenüber einem 3 x 3 Raster eingeschränkter ist. Die Anleitung schlägt hier verschiedene Anordnungen für verschiedene Schwierigkeitsstufen vor. Zusätzlich können mit zwei Wurmlochplättchen Verbindungen zwischen zwei Tintenreichplättchen hergestellt werden, sodass sich Kosmoktopus zwischen weiter entfernten Plättchen hin- und herbewegen kann. So können auch zwei komplett voneinander isolierte Tintenreiche erschaffen werden, die nur über das Wurmloch verbunden sind. In dieser Variante kann man die Wurmlöcher auch bewegen, indem man eine Handkarte als Kosten abwirft.

Zuletzt lässt sich Kosmoktopus auch kooperativ gegen den Privatdetektiv, auf verschiedenen Schwierigkeitsstufen spielen. Die Regeln hierfür sind auf 2 Seiten erklärt. Aber ganz unabhängig von den ganzen Spielmodi und -varianten ist Kosmoktopus sehr kurzweilig und eignet sich sowohl für Familien- als auch Kennerspieler. Die Wiederspielbarkeit ist dadurch in unseren Augen ohnehin sehr hoch.


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