Massive Darkness 2 - Höllenschlund
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BEWERTUNG |
13.07.2023 von Born2bewildNachdem nun auch Diablo IV erschienen ist, dachten wir uns, wir widmen uns einmal einem Brettspielvertreter des Hack & Slay Genres, den wir schon länger auf der Liste haben. Die Rede ist von Massive Darkness 2 - Höllenschlund. Ob das Spielprinzip auch direkt aus der Hölle kommt oder uns himmlischen Spielspaß beschert hat, erfahrt Ihr in unserem Review…
Spielmaterial und Aufbau
Ignoriert man das CMON Zeichen auf dem Karton, merkt man spätestens beim Öffnen, woher das Spiel stammt. Der Aufbau des Spielmaterials erinnert schon erst einmal sehr stark an Zombicide. Außer dass die Miniaturen keinen zusätzlichen Karton haben, sondern nur im Kunststoffblister untergebracht sind. Wie gewohnt sind die Figuren von sehr guter Qualität und machen Lust darauf, sofort loszuspielen, wäre da nicht die sehr umfangreiche Anleitung. Natürlich gibt es auch wieder einige Stanzbögen, die noch einige Marker und weiteres Spielmaterial aus Karton enthalten. Die Spielertableaus sind aus Kunststoff und erinnern stark an die neuere Generation der Zombicide Spiele. Was wir noch besonders hervorheben wollen: es gibt im unteren Bereich der Verpackung eine Art Inlay, das Platz für einige der Karten, Würfel und die Figurenfüße bildet. Daneben finden die Kartenteile Platz. Insgesamt lässt sich zusammenfassen, dass das Spielmaterial einen sehr guten und hochwertigen Eindruck macht. Es ist in jedem Fall sehr umfangreich.
Apropos umfangreich, der Spielaufbau ist es natürlich auch. Daher möchten wir hierauf nicht zu detailliert eingehen. Im Wesentlichen geht es darum, die Karten alle nach ihren Rückseiten zu sortieren und den Spielplan entsprechend der Karte im Quest-Teil der Anleitung aufzubauen. Alle übrigen Chips und Figuren werden als Vorräte beiseitegelegt. Hier fällt schon beim Aufbau auf, dass es einige Zufallskomponenten gibt, die den Wiederspielwert erhöhen könnten. Als nächstes entscheidet Ihr Euch für einen der sechs Charaktere und hier kommt eine der interessantesten Faktoren mit ins Spiel: Jeder Charakter spielt sich anders und das ist nicht zuletzt dem charakterspezifischen Spielmaterial zu verdanken. Das was für alle gleich ist, ist das Spieltableau, die Mana und Lebenschips und die Marker, die ins Tableau gesteckt werden. Nun sucht Ihr euch noch die Startausrüstung aus und es kann auch schon losgehen.
Ziel des Spiels
Das Ziel des Spiels wird durch die gewählte Quest vorgegeben. Es gibt eine lose Geschichte, an denen sich die Quests - beginnend mit einer Tutorialmission - langhangeln. Dennoch sind sie alle in sich abgeschlossen und können - wie auch in der Anleitung erwähnt - in beliebiger Reihenfolge gespielt werden. Es empfiehlt sich allerdings erst einmal das Tutorial zu spielen. Massive Darkness ist ein kooperatives Spiel, bei dem Ihr gegen das Spiel mit seinen Höllenkreaturen antretet und die Quests entweder gemeinsam schafft und gewinnt oder den Höllenscharen unterliegt.
Die Anleitung
Generell lässt sich sagen, dass der grundsätzliche Spielablauf nichts Neues ist. Es gibt eine Phase, in der Ihr dran seid und es gibt eine Monsterphase sowie anschließend eine Finsternisphase. Wem das schon bekannt vorkommt, der kann etwas aufatmen, denn dann wird das Lesen der umfangreichen Anleitung etwas leichter fallen. Anfänger werden hier sicherlich einige Zeit benötigen. Alles ist gut verständlich beschrieben und mit vielen Beispielen und Illustrationen versehen. Auf den letzten Seiten sind die zehn Quests beschrieben, durch die Ihr Euch kämpfen könnt. Unsere Empfehlung zur Anleitung ist, dass Ihr Euch alles bis auf die Charakterbeschreibungen durchlest und diese erst bei Bedarf, wenn ihr die entsprechenden Charaktere ausgewählt habt, durchlest. Mit Spielmaterial ist es einfacher zu verstehen und wenn man nur beispielsweise vier von sechs Charakteren spielt, braucht man seinen Kopf nicht mit dem Wissen über die zwei verbliebenen füllen.
Was zur Hölle…
Während die meisten Gläubigen einen großen Bogen darum machen, begeben wir uns mit unseren Charakteren direkt dorthin. Falls es eine Hölle gibt, hat diese vermutlich keine Regeln, dies wäre bei Massive Darkness 2 - Höllenschlund aber eher kontraproduktiv. Hier gibt es Regeln, an die Ihr und die Monster euch halten müsst. Das Spiel wird in Runden gespielt, die sich wiederum in vier Phasen gliedern:
In der Heldenphase erhaltet Ihr in beliebiger Reihenfolge drei Aktionen. Hierzu gehört Bewegen, Angreifen, Tauschen oder Erholen. Außerdem erhaltet Ihr gegebenenfalls durch Fertigkeiten oder Fähigkeiten weitere Aktionsmöglichkeiten. Besonders im Angriff und bei den Fertigkeiten unterscheiden sich Eure Charaktere. Der Magier hat beispielsweise ein Amulett, das er bei Aktivierung der entsprechenden Sprüche immer weiterdrehen muss und mithilfe von Mana aktivieren oder beeinflussen kann. Der Berserker kämpft besonders gut, wenn er Schaden genommen hat und der Schurke erhält sogar einen Beutel mit zahlreichen Markern, die jede seiner Aktionen beeinflussen können. Anhand dieser drei Klassen erkennt man schon, dass das Spiel nicht nur abwechslungsreiche Quests, sondern auch unterschiedliche Charaktere bietet. Die Angriffe werden jeweils ausgewürfelt. Dabei kommen die farbigen Würfel ins Spiel. Auf den Waffen und Karten der Charaktere und Monster ist jeweils angegeben, welche Würfel man würfeln muss. Außerdem kommt bei den Wandernden Monstern noch pro Scherge ein Monserwürfel dazu. So kann der Kampf nach dem Würfelwurf ausgewertet werden. Nachdem Ihr an der Reihe wart, signalisiert ihr die erfolgte Aktivierung anhand eines Markers, den ihr umdreht. Nachdem Ihr alle Eure Marker umgedreht habt, folgt die Gegnerphase. Hier werden - Überraschung - die Monster aktiviert. Diese erscheinen nach den Vorgaben des Questaufbaus und werden anhand der jeweiligen Kartenstapel zufällig gezogen. Das Spiel unterscheidet hier zwischen drei Varianten: Der Horde, die sich je nach Charakterzahl in ihrer Größe verändert, den Wandernden Monstern und Bossen, die jeweils mehr Lebenspunkte haben, wenn Ihr mit mehr Charakteren spielt. Jede dieser Monsterklassen führt unterschiedliche Belohnungen mit sich. Hierzu gehören (zufällige) Gegenstände und Erfahrungspunkte, die beim Sieg größtenteils an alle Charaktere vergeben werden. Auch in ihren Aktivierungen unterscheiden sie sich. Während die Horde einfach zwei Aktionen hat, sind die der Wandernden Monster und Bosse jeweils auf den zugehörigen Karten beschrieben. Nachdem alle Monster aktiviert wurden, folgt die Stufenaufstiegsphase. In dieser prüft Ihr, ob Euer Charakter genug Erfahrungspunkte für die nächste Stufe erreicht habt. Ist das der Fall, so zieht Ihr die benötigten Erfahrungspunkte ab und holt Euch die Boni, die Ihr durch den Stufenaufstieg erhaltet. Wenn Ihr nun noch genug Erfahrungspunkte für die nächste Stufe habt, müsst Ihr das Ganze noch einmal wiederholen. Das geht so lange, bis kein Stufenaufstieg mehr möglich ist. Die Stufenaufstiege haben den Nachteil, dass nicht nur Ihr, sondern auch die Monster stärker werden, denn es gibt jeweils drei Kartenstapel für die insgesamt 6 Questlevel. Abschließend erfolgt dann die Finsternisphase, bei der Ihr den Finsternismarker auf der entsprechenden Leiste vorsetzt. Hierbei können neue Monster erscheinen oder neue Gegenstandsmarker in den Gegenstandsbeutel kommen. Das Spiel endet, sobald Ihr entweder die Sieg oder Niederlagenbedingung des aktuellen Quests erfüllt habt.
Lieferumfang
Cover & Bilder © Cover: CMON & Asmodee Deutschland / Bilder im Artikel und Teaserbild: www.sofahelden.de Das Fazit von: Born2bewild
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