Medical Mysteries - Miami Flatline

Medical Mysteries - Miami Flatline

Genre: Diagnosespiel • Deduktionsspiel • Teamspiel
Autor: Nicholas Cravotta, Rebecca Bleau, Team 'Identity Games'
Spieleverlag: Kosmos
Empfohlenes Alter: 16+
Spieldauer: 4x 60 Minuten

Medical Mysteries - Miami Flatline   20.05.2025 von Born2bewild

Mit immer mehr werdenden Krimi- und Escape-Spielen wird der Markt immer schwieriger und man muss sich etwas einfallen lassen, um aus der Masse herauszustechen. Mit Medical Mysteries - Miami Flatlines versuchen Nicholas Cravotta und Rebecca Bleau mit dem Team „Identity Games“ einen ganz neuen Weg zu gehen. Hier geht es nämlich nicht um die Aufklärung eines Verbrechens, sondern um die möglichst schnelle Diagnose und Behandlung von Patienten in der Notaufnahme. Wir haben uns die vom Kosmos Verlag lokalisierte Variante mit medizinischer Fachkompetenz im Team angesehen und verraten Euch, ob der Spagat zwischen Spielbarkeit und Authentizität geklappt hat…

 

Spielmaterial und Aufbau

 

Das Spielmaterial ist - für den Anfang - sehr übersichtlich. Im Inneren der kompakten Schachtel finden sich sechs Umschläge, die allesamt davor warnen, sie zu früh zu öffnen. In den Umschlägen sind diverse Materialien zu finden. Hierzu gehören Story- und Zustandskarten, Behandlungsformulare, das Aufnahmegespräch und die elektronische Patientenakte. Zwei Umschläge weichen davon aber ein wenig ab: Einer enthält das Tutorial und ein weiterer Basismaterial wie die Anleitung und Recherchebögen mit den medizinischen Grundlagen für das Spiel. Insgesamt habt ihr also, einschließlich des Tutorials fünf Fälle, die unabhängig voneinander gespielt werden können.

 

Ihr solltet auf jeden Fall mit dem Tutorial starten. Es bietet Euch als Anfänger*innen einige Hilfestellungen durch die Unterstützung einer fiktiven Krankenschwester, lässt sich aber auch für Fortgeschrittene nahezu ohne Hilfestellung spielen. Ihr dürft nun die Umschläge des Tutorials und der Anleitung öffnen. Die Regeln findet Ihr sowohl in der Anleitung als auch im Tutorial. Als erstes lest Ihr dann das Aufnahmegespräch durch bzw. vor und widmet Euch der Patientenakte. Dabei werdet Ihr in der Regel auch aufgefordert, eine Zustandskarte auszulegen. Diese informiert Euch über die aktuell möglichen Aktionen. Jetzt startet auch das Spiel.

 

Ziel des Spiels

 

Das Ziel des Spiels ist im Wesentlichen einmal herauszufinden, was die zu behandelnde Person hat und wie man ihr am besten helfen kann. Hierzu gehören aber nicht nur gesundheitliche, sondern gegebenenfalls auch rechtliche Aspekte. Was das alles sein kann, findet Ihr in den Recherchebögen, die Euch einen kurzen Überblick über Krankheiten und ihre Symptome, Medikamente und rechtliche Aspekte geben. Am Ende gilt es, mit einer begrenzten Anzahl an Aktionen, einem Menschen das Leben zu retten und ihn am besten noch zu heilen.

 

Die Anleitung

 

Die Anleitung umfasst vier Seiten und ergänzt im Prinzip das Tutorial, welches auch eine Fassung der Regeln beinhaltet. Insgesamt ist alles sehr leicht verständlich, detailliert und gut strukturiert formuliert. Wir haben - wie empfohlen - die Anleitung während/nach dem Tutorial gelesen und waren nach kurzer Zeit durch.

 

Operation gelungen, Patient*in tot!

 

Ihr startet jeden Fall mit dem ersten Überblick über die zu behandelnde Person. Auf der Zustandskarte findet ihr mögliche Untersuchungen, Behandlungen oder Operationen, die Ihr mit der Patient*in durchführen dürft. Jeder Fall gliedert sich in vier Tagesabschnitte, die jeweils einen Zeitraum von zwei Stunden abdecken, also Euren Arbeitstag in der Notaufnahme. Da jede dieser Aktionen vierzig Minuten dauert, habt Ihr pro Tagesabschnitt immer nur drei Aktionen. Nach einem Tagesabschnitt verändert sich aber meistens auch der Zustand Eurer Patient*in. Dies ist davon abhängig, was ihr mit der Person angestellt oder was ihr vielleicht übersehen habt. So entsteht eine gewisse Spannung für den weiteren Verlauf.

 

Habt Ihr Euch für eine Aktion entschieden, schreibt Ihr sie auf Euer Behandlungsformular und schlagt den zugehörigen Ergebniscode im Heft nach. Dieser leitet Euch dann weiter, liefert Ergebnisse oder weist Euch an, Storykarten zu lesen. Dadurch kommt Ihr immer weiter voran, könnt aber natürlich auch Fehler begehen, die die hilfsbedürftige Person das Leben kosten können. Insgesamt wirkt es für Laien relativ authentisch, wenn auch natürlich ein wenig konstruiert (ähnlich einer Fernsehserie). Wir haben uns bewusst dazu entschieden, das Spiel mit einer Ärztin zu spielen und insgesamt war das Feedback hier „ok“. Vieles, was hier in der Notaufnahme passiert, würde im realen Leben nicht in der Notaufnahme stattfinden und eben vieles wirkt zu konstruiert. Das würde so nicht in einem Krankenhaus passieren bzw. gemacht werden. Aber hier muss man fairerweise auch sagen: Es geht ja primär um die Unterhaltung denn um die Authentizität.

 

Irgendwann kommt Ihr an einen Punkt, an dem Eure Patient*in entweder das Zeitliche gesegnet hat, Ihr sie geheilt habt oder Euer Tag zu Ende ist. Bei letzterem hättet Ihr noch die Möglichkeit, mit entsprechenden Minuspunkten Überstunden zu machen. Spätestens danach endet das Spiel und Ihr habt Erfolg oder nicht. Abschließend beantwortet Ihr noch die Fragen auf dem Untersuchungsbogen und macht einen Abgleich mit dem Epilog. Dieser gibt Euch auch vor, wie viele Punkte Ihr bekommt oder verliert. Hierbei gibt es aber auch eine Gewichtung, ob das behandelte Leiden der Person lebenswichtig ist oder nur eine Erleichterung des Krankenhausaufenthalts darstellt.

 

Bildergalerie von Medical Mysteries - Miami Flatline (5 Bilder)

Lieferumfang

 

  • 1 Basismaterial-Umschlag mit:
  • Spielanleitung
  • Recherchebögen mit allen medizinischen Grundlagen-Infos
  • Heft mit den Ergebniscodes
  • 1 Tutorialumschlag und 4 Patienten-Umschläge mit jeweils:
  • Elektronische Patientenakte
  • Aufnahmegespräch
  • Story-Karten
  • Zustands-Karten
  • Behandlungsformular
  • Epilog

 

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Cover & Bilder © Cover und Screenshots: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG / Bilder im Artikel und Teaserbild: www.sofahelden.de


Das Fazit von: Born2bewild

Born2bewild

Alex:

Ich bin kein Mediziner und gucke auch nur sehr gelegentlich mal Krankenhausserien. Mein Genre sind eher Krimiserien, aber dadurch hat man auch schon den einen oder anderen Begriff gehört. Insgesamt gefällt mir das Spielprinzip sehr gut. Es macht Spaß, es ist sehr spannend und in unserer Gruppe war es sehr kommunikativ. Positiv finde ich, dass man zwar eine Art Zeitdruck „fühlt“, dieser aber nicht durch eine reale Zeit, sondern durch die Aktionen abgesteckt ist. Da Josi und ich keine Experten sind, wollte ich gerne einmal wissen, wie das Spiel für Mediziner ist und was wirklich authentisch ist und was nicht. Also haben wir das Spiel gleich mit einer befreundeten Ärztin gespielt und haben uns ihre Kritikpunkte angehört. Wie bereits erwähnt ging es vor allem darum, dass alles in der Notaufnahme stattfinden soll sowie ein wenig unpassende Abläufe und Behandlungsmöglichkeiten. Dahingegen passt das als Laie alles sehr gut zusammen, auch wenn man manchmal dasteht und eigentlich etwas ganz anderes machen möchte, als das, was erlaubt ist. Ich finde das Spiel sehr gut und vergebe 9/10 Punkte.

 

Josi:

Ich schaue sehr gern Arztserien und mir sind die Begriffe dadurch doch öfter geläufig als Alex. Aber da es die Begleithefte mit allen möglichen Erklärungen gibt, wäre es auch für völlige Anfänger geeignet. Ein grundsätzliches Interesse an der Medizin sollte aber aus meiner Sicht vorhanden sein, da man zumindest viel lesen muss dann. Mir hat es in jedem Fall viel Spaß gemacht und daher vergebe ich auch 9/10 Punkte. Das viele Lesen nimmt ein wenig den Spielfluss weg dann.


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