Meridian: New World
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BEWERTUNG |
15.11.2014 von Assimilator
Unser Chefredakteur war 2013 auf der Gamescom und traf dort Ede Tarsoly, der seine Preview Version von Meridian: New World zeigte. Nachdem inzwischen gut ein Jahr vergangen ist, wurde das fertige Spiel via Steam und auch per Retail-Box veröffentlicht. Wir haben natürlich einen Blick darauf geworfen ...
In der Zukunft geht es der Erde leider nicht mehr so gut. Aufgrund von Überbevölkerung sind die Ressourcen unseres Planet erschöpft. Hoffnung schimmert auf, als man den weit entfernten Planeten Meridian entdeckt. Hier sollen nicht nur Ressourcen wie das seltenen Shardium abgebaut werden können, der Planet soll auch Platz für die Menschheit bieten. So schickt die Erde Commander Daniel Hanson mit dem Schiff Magellan zum Planeten Meridian. Vor Ort angekommen merken wir jedoch relativ schnell, dass wir nicht alleine sind, denn wir werden direkt in der ersten Mission von einer unbekannten Macht angegriffen. Nach der gewonnen Schlacht auf dem Planeten haben wir die Möglichkeit, uns auf der Magellan frei zu bewegen. So kommen wir ins Gespräch mit einigen anderen Charakteren an Bord, was sich in der Realität als Lesen von Fenstern entpuppt, da die Texte keinerlei Sprachausgabe haben. Hinzu kommt die Möglichkeit, uns in Simulationen mit den Kampfeinheiten besser vertraut machen. Sobald wir uns dafür entschieden haben, die nächste Mission zu starten, landen wir mit unseren Einheiten wieder auf dem Planeten.
Generell gibt es einige Mission mit und einige ohne den Bau von Basen. Während wir bei letztem mit den angelandeten Einheiten unser Missionsziel erfüllen, können wir uns beim Basenbau frei entfalten, speziell welche Bewaffnung die jeweilige zu bauende Einheit haben soll. Auto-Cannons sind zum Beispiel besonders gut gegen Infanterie, während wir gegen Lufteinheiten besser Raketen nutzen. Mit einer entsprechenden Armee stürtzen wir uns in den Kampf und besiegen den Feind. So versuchen wir den Planeten Stück für Stück für uns zu gewinnen. Gleichzeitig muss einem Verräter an Bord des Schiffes gefunden werden. Ein Mehrspieler Modus ist nicht vorhanden, nach dem Ende der Kampagne stehen jedoch extrem schwere Skirmish Level zur Verfügung.
Das Spiel Meridian: New World ist eine Ein-Mann-Indie Produktion, was man leider an einigen Ecken des Spiels merkt. Auf der einen Seite beeindrucken Grafik und Sound. Auf der anderen Seite fühlt sich das gesamte Spiel jedoch nicht rund an. So werden die Missionen zwischendurch mit Tower-Defense Spielchen aufgelockert, welche aber auf Grund der wenigen Informationen Bock schwer sind, da man leider erst in Welle 23 von 25 merkt, dass die Verteidigung an besagtem Fleck schlecht ist und besser 10 Meter nach hinter sollte. Einige Missionen werden durch Entscheidungen begleitet, ob man vorher Panzer Fabriken, Stromgeneratoren oder Luftwaffenbasen zerstören möchte. Dies wirkt sich jedoch neben einem Steam-Achievement kaum auf die Mission aus, die entsprechenden Einheiten fehlen einfach.
Auch die komplette Bewaffnungsmechanik ist etwas aufgesetzt, da man nach dem Bau des Fahrzeugs außer in einer Info Box nicht erkennen kann, welche Waffe er eigentlich bekommen hat. Dies wiederum macht es unglaublich schwer, im Eifer des Gefechts den Überblick zu behalten und die Einheiten taktisch vernünftig einzusetzen. Das selbe Problem herrscht auch beim Erkennen von gegnerischen Einheiten, da auch diese gleich aussehen. Besonders in den Kämpfen kommt hier noch das Problem der doofen KI hinzu. Nicht nur, dass meine Einheiten große Probleme mit der Wegfindung haben und gerne durch die komplette gegnerische Basis fahren, nur am anderen Ende meinen Schleichweges rauszukommen. Leider suchen meine Einheiten zusätzlich bei gegnerischen Truppen sofort den Kampf, auch wenn diese meilenweit entfernt sind, während Gebäude komplett ignoriert werden, auch wenn mein Trupp direkt neben dem Gebäude steht. Das Erkunden der Magellan zwischen den Missionen entpuppt sich auch bei näherem Hinsehen als Zeitvertreib ohne tatsächlichen Nutzen. Die Story um den Verräter ist vorhersehbar und langweilig, die Charaktere vorhersehbar und die Texte in den Fenstern zu lang, um sie wirklich zu lesen. Entscheidungen, welche entsprechend der Gespräche getroffen werden können, spielen kaum eine Rolle im weiteren Spiel, was sie ad absurdum führt. Schade, hier wurde viel Potenzial verschenkt!
Cover & Bilder © Headup GmbH, All rights reserved. Das Fazit von: Assimilator
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