Shadow Effect - Keine Erinnerung. Keine Kontrolle
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BEWERTUNG |
19.07.2017 von MarSMit ihrem Thriller Unknown Caller haben die Regiebrüder Obin und Amariah Olsen einen soliden, spannenden Film abgeliefert, der bekannte und wenig eigenständige Elemente stimmig miteinander verbunden hat. Ob auch der vorliegende Shadow Effect - Keine Erinnerung. Keine Kontrolle das gleiche Rezept nutzt oder etwas innovativer ausgefallen ist, das erfahrt Ihr in der folgenden Kritik...
Gabriel und seine Frau Brinn sind Besitzer des örtlichen Diners und haben eigentlich ein schönes Leben in der kleinen Gemeinde. Wären da nicht Gabriels nächtliche Albträume, in denen er als Profikiller Menschen umbringt. Jeden Morgen erwacht er schweißgebadet und muss sich übergeben, während sein Kopf dröhnt. Brinn ist machtlos und macht sich Sorgen um ihren Mann, weswegen sie Gabriel bittet, den Psychiater Dr. Reese aufzusuchen und sich von ihm helfen zu lassen. Der attestiert ihm kurzerhand lebhafte Wachträume und verschreibt ihm Pillen, doch als Gabriel herausfindet, dass die von ihm geträumten Morde tatsächlich geschehen sind, kommen ihm Zweifel an seiner eigenen Zurechnungsfähigkeit. Doch weder der örtliche Sheriff noch Dr. Reese scheinen ihm tatsächlich helfen zu können, also macht sich Gabriel selbst auf die Suche nach der Wahrheit...
Gleich vorneweg: So wirklich überraschend oder von eigenen Ideen geprägt ist auch Shadow Effect - Keine Erinnerung. Keine Kontrolle nicht. Aber erneut gelingt es Obin und Amariah Olsen aus genretypischen Elementen einen sauber und schnörkellos inszenierten, spannenden Thriller mit Psychoelementen zu erschaffen, der durchaus zu unterhalten weiß. Dabei sorgen einige kleinere Rätselspielchen und Wendungen für die nötige Atmosphäre und die teilweise rasante Action samt blutigen Shootouts für zusätzliche Schauwerte, auch wenn das Blut und auch die Explosionen leider gänzlich am Computer entstanden ist und damit dem Film ein wenig die Glaubwürdigkeit rauben. Apropos Glaubwürdigkeit, damit hat auch Hauptdarsteller Cam Gigandet zu kämpfen. Zwar gelingt es ihm solide, Shadow Effect trotz eher klischeehafter Dialoge und holprigem Handlungsaufbau über weite Passagen zu tragen, so richtig kauft man ihm seine Figur aber nicht ab, vor allem wenn er in diversen Szenen zu deutlichem und unnatürlichem Overacting neigt. Besser macht es da schon Jonathan Rhys Meyers, der zwar nur wenig Screentime besitzt, dann aber deutlich präsenter und authentischer wirkt. Etwas undankbar ist die Nebenrolle von Michael Biehn, der hier als zwielichtiger Sheriff im wahrsten Sinne des Wortes nur wenig zu sagen hat. Zu übertrieben da im Gegensatz zum vorherigen Handlungsverlauf an den Haaren herbeigezogen ist die endgültige Auflösung der Ereignisse im Finale, die zwar einige wenn auch längst nicht alle Erklärungen liefert, im Gesamtbild aber eher unstimmig als rund erscheint.
Das Bild der Blu-ray ist in Ordnung, hat aber mit einigen Schwächen zu kämpfen. Eine ordentliche Schärfe und Detailzeichnung gibt es eigentlich nur in Nahaufnahmen, ansonsten ist das Bild eher unsauber und nicht ausgewogen kontrastiert. Der Schwarzwert ist solide, in dunkleren Bereichen kommt es aber immer wieder zu feinem Rauschen und stärkerer Kornbildung. Auch der Ton bleibt hinter den Möglichkeiten zurück und zeigt sich unspektakulär sowie mit zu wenig Druck. Dies fällt vor allem bei Shootouts und Explosionen auf, die zu wenig Kraft und Einsatz der Bassbox liefern. Cover & Bilder © EuroVideo Medien GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: MarS
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