True Detective - Staffel 4
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BEWERTUNG |
27.08.2024 von MarSNach der überraschenden und fesselnden ersten Staffel der Krimi-Serie True Detective konnte bisher keine der nachfolgenden, ebenfalls in sich abgeschlossenen Staffeln an diesen Erfolg anknüpfen. Mit Night Country startet True Detective nun in die vierte Runde, und wir sagen Euch, ob die Anthologieserie wieder zu alter Stärke gefunden hat...
Die bisherigen Staffeln im Überblick: Inhalt
Liz Danvers (Jodie Foster) ist Polizeichefin in der abgeschiedenen Minenarbeiterstadt Ennis in Alaska, und hat dort hauptsächlich mit Betrunkenen und Randalierern zu tun. Als jedoch ausgerechnet kurz vor der Polarnacht die gesamte Mannschaft einer abgelegenen Forschungsstation ohne jeglichen Hinweis auf ihren Verbleib verschwindet, muss sich Liz an ihre detektivischen Fähigkeiten erinnern, wobei ihr Team mit dieser Herausforderung sichtlich überfordert ist. Im Verlauf der Ermittlungen kreuzt sich ihr Weg schließlich mit der State Trooperin Evangeline Navarro (Kali Reis), die eine Verbindung zu einem ungeklärten Mordfall an einer indigenen Frau vermutet, an dem die beiden vor Jahren gemeinsam gearbeitet hatten. Als die Forscher schließlich in bizarrem Zustand gefunden werden, und ein Beweisstück am Tatort tatsächlich auch auf den zurückliegenden Mord hinweist, müssen sich die beiden zerstrittenen Frauen noch einmal gemeinsam auf die Suche nach der Wahrheit machen. Und die zwingt sie dazu, sich mit ihren eigenen Dämonen, sowohl aus der Vergangenheit als auch der Gegenwart, auseinanderzusetzen...
Mit der vierten Staffel wagt sich True Detective erstmals auf neue Pfade, und liefert damit genau den Schritt, den man sich nach den beiden Vorgängern sehnlichst gewünscht hatte. Das Erfolgsrezept der grandiosen ersten Staffel nur zu kopieren und in ein umgestaltetes Gewand zu packen, reicht eben nicht aus, um noch einmal das gleiche Ergebnis zu erhalten. Night Country allerdings zeigt recht schnell, dass das gesamte Konzept recht deutlich verändert wurde, und sich der allgemeine Stil in eine neue Richtung bewegt. True Detective: Night Country präsentiert sich trotz eingestreuter Rückblenden und zwei zeitlichen Erzählebenen wesentlich linearer sowie weniger verschachtelt, und setzt zudem auf einen extrem hohen Mysteryfaktor, der sogar um zahlreiche Horrorelemente angereichert wurde. Neu ist natürlich auch, dass die zentralen Figuren nun mit weiblichen Charakteren besetzt wurden, was an vielen Stellen eine ganz neue Dynamik entwickelt und auch erzählerisch interessante Facetten ermöglicht. Gleichzeitig wurde in Night Country vollkommen darauf verzichtet, echte Identifikationsfiguren zu präsentieren, denn in der Abgeschiedenheit Alaskas und unter dem Einfluss der Polarnacht gibt es hier wirklich niemanden, der nicht auf die ein oder andere Art unausstehlich oder zumindest emotional kaltherzig ist. Highlight ist hier zweifellos Jodie Foster, die mit ihren kaltschnäuzigen, bissigen Kommentaren sowie ihrer Art, mit anderen Menschen umzugehen, immer wieder für vereinzelte humorvolle Momente innerhalb des ansonsten extrem düsteren Treibens sorgt. Doch auch die übrigen Figuren sind nicht minder hervorragend besetzt, und leisten ihren ganz eigenen Beitrag zur packenden Inszenierung. Melancholie, Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit als treibende Kräfte, und ein Mordfall der von den Beteiligten dazu genutzt wird, sich vom eigenen, kaputten Leben abzulenken, genau damit erzeugt das Geschehen eine äußerst finstere und bedrückende Atmosphäre. Gerade das macht das Ganze aber auch ebenso interessant wie fesselnd, und macht es dem Zuschauer beinahe unmöglich, sich innerhalb der sechs Folgen von den Ereignissen zu lösen. True Detective: Night Country ist düster, schmutzig und vollgepackt mit Bitterkeit, gleichzeitig aber auch extrem fesselnd und überaus spannend - also endlich wieder genau das, was man sich von einer True Detective - Staffel wünscht.
Details der Blu-ray
Abgesehen von einem nicht immer perfekt eingestellten Schwarzwert, der immer wieder ins Gräuliche abfällt, liefert die Blu-ray ein hervorragendes, knackig scharfes und mangelfreies Bild. Die reduzierte, aber stets natürliche Farbgestaltung unterstützt perfekt die Atmosphäre, und der sehr gute Kontrastumfang lässt selbst auf den großen Schneefeldern oder innerhalb anderer Wetterextreme kein Banding erkennen. Die Tonspur liegt zwar lediglich in einer Dolby Digital 5.1 Abmischung vor, zeichnet sich aber durch eine sehr gut ausbalancierte, klare Wiedergabe aus, die sowohl bei den gezielt eingesetzten Effekten wie auch den stimmigen Umgebungsgeräuschen kaum Wünsche offen lässt. Gemeinsam mit der klaren, verständlichen und verlustfreien Sprachwiedergabe steht der deutsche Ton damit der in DTS-HD 5.1 vorliegenden Originaltonspur in kaum etwas nach.
Ein Episodenguide entfällt, da die sechs einzelnen Folgen lediglich fortlaufend durchnummeriert wurden und keine separaten Titel tragen. Cover & Bilder © Warner Bros. Home Entertainment Das Fazit von: MarS
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