Assassination Games
|
BEWERTUNG |
03.04.2014 von ZahnfeeNach seinem grandiosen Ruhmeszug durch die 90er Jahre hatte sich Jean-Claude Van Damme, alias “The Muscles from Brussels”, in den frühen Jahren des neuen Jahrtausends filmisch ja nicht unbedingt nur mit Ruhm bekleckert. Im Jahr 2011 spielte er in Assassination Games einen Auftragsmörder. Da der Film nun auf Blu-ray erscheint, wollen wir es uns natürlich nicht entgehen lassen, mal einen Blick darauf zu werfen …
Flint (Scott Adkins) ist ein ehemaliger Auftragskiller, der sich zur Ruhe gesetzt hat. Er versteckt sich auf einem abgelegenen Landsitz irgendwo in Rumänien und kümmert sich um seine im Koma liegende Frau. Diesen Zustand verdankt Anna (Bianca Bree) dem Gangsterboss Polo (Ivan Kaye), der sie vor Jahren vor Flints Augen vergewaltigte und ins Koma prügelte. Polo machte damals einige dreckige Geschäfte mit Interpol, die unter anderem illegalen Waffenhandel beinhalteten. Flint sorgte nicht nur dafür, dass der Gangster in den Knast und viele seiner Komplizen unter die Erde kamen, er erleichterte Interpol auch um einen beträchtlichen Batzen Geld, den er nun zur Pflege seiner Frau aufwendet.
Als Flint von einem Bekannten erfährt, dass Polo wieder auf freien Fuß gesetzt werden soll, setzt er alles daran um endlich seine lang ersehnte Rache zu bekommen. Dumm nur, dass bereits ein anderer Auftragskiller namens Brazil (Jean-Claude Van Damme) diesen Auftrag angenommen hat und sich die beiden nun beim eigentlichen Anschlag in die Quere kommen. Ob die beiden Killer sich deswegen nun in die Wolle bekommen und sich gegenseitig bekriegen, oder ob sie es schaffen zusammen zu arbeiten, das seht Ihr am besten selbst …
Noch mehr zu erzählen würde die Spannung aus dem Film nehmen, und ich kann Euch wirklich nur empfehlen ihn anzusehen. Die Zeiten hirnloser Prügelfilme scheinen vorbei zu sein. Jean-Claude Van Damme darf endlich mal wieder zeigen, was er schauspielerisch so alles auf dem Kasten hat und wird, im Gegensatz zu früher, nicht ausschließlich auf seine Kampfsportkünste reduziert. Assassination Games hat sogar durchaus Tiefgang, denn es wird auch die menschliche Seite unserer Protagonisten beleuchtet, wenn sie sich unweigerlich fragen, wem sie vertrauen können und was den Sinn ihres Daseins und Handelns ausmacht.
Scott Adkins lässt in seiner Rolle als leidender, von Rache getriebener Killer durchaus Talent erkennen (daran hatte ich bei seinem Auftritt in Hooligans 3 ja so meine Zweifel), und sogar die Nebenrollen sind ziemlich solide besetzt. Ein kleines Stück Trivia am Rande: Die Rollen des Interpol-Polizisten Schell und Flints Frau wurden mit Jean-Claude Van Dammes Kindern Kristopher Van Varenberg und Bianca Bree besetzt. Ich finde sowas immer ganz interessant, Ihr hoffentlich auch.
Assassination Games hat einen leichten Hauch von Film Noir. So werden bestimmte traumatische Erlebnisse unserer Protagonisten in schwarz/weiß-Rückblenden erzählt, um die ausweglose Situation darzustellen, in der sie gefangen sind. Das Bild ist im Format 1.85:1 generell recht kontrastarm, wirkt verblichen und gelbstichig, doch dies ist hier bewusst als Stilmittel eingesetzt worden.
Tontechnisch ist der Film ebenfalls sehr interessant. Er nimmt die volle Bandbreite der Soundanlage in Anspruch, ist dabei aber nie laut oder aufdringlich, sondern sehr harmonisch abgemischt. Besonders gefällt mir, dass einzelne Geräusche, wie zum Beispiel das Klacken beim Ausrichten der Waffe auf einer Kommode oder das Geräusch, als Brazil sein Schulterholster ablegt, für diesen kurzen Augenblick in den Vordergrund geholt werden und der Zuschauer sie so intensiv wahrnehmen kann. Cover & Bilder © 2011 Destination Films Distribution Company, Inc. All Rights Reserved. Das Fazit von: Zahnfee
|
|
Kommentare[X]