Der Liebhaber
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BEWERTUNG |
04.12.2021 von PanikmikeDer französische Regisseur Jean-Jacques Annaud ist bekannt für seine schwer zu kategorisierende Filme, allen voran Der Name der Rose und Sieben Jahre in Tibet ist den meisten Filmfans bekannt. Das 1992 erschienene Erotik-Drama Der Liebhaber basiert auf der autobiographischen Erzählung von Marguerite Duras und war trotz einiger Auszeichnungen und Nominierungen nicht so erfolgreich. Capelight veröffentlichte den Film nun im Mediabook, und wir haben die Sichtung endlich nachgeholt…
Inhalt
In den späten 1920er Jahren lernt eine fünfzehnjährige Französin (Jane March) am Ende ihrer Schulferien einen wohlhabenden Chinesen kennen, der sie auf der Fähre über den Mekong anspricht. Aus dem Smalltalk mit dem 17 Jahre älteren Mann entwickelt sich schon kurze Zeit später eine leidenschaftliche Affäre, welche aus verschiedenen Perspektiven vollkommen untragbar ist. Die Mutter der Französin versucht dies natürlich zu unterbinden, doch aufgrund von Geldnöten akzeptiert sie schließlich das Liebesverhältnis der beiden. Das Liebespaar lebt Tag und Nacht vor sich hin, doch beide wissen auch, dass die Trennung unaufhaltsam ist…
Der Film wurde 1993 für die beste Kamera beim Oscar nominiert und gewann ein Jahr zuvor den Bambi für die beste Hauptdarstellerin. Jane March hatte es allerdings damals nicht einfach, denn die sehr echt wirkenden Sexszenen gaben ihr und ihrer Familie in ihrem Heimartort einen Stempel als „Sünderin“. Ob man die Szenen gut oder schlecht findet sei an dieser Stelle dahingestellt, meiner Auffassung nach hätten sie aber nicht so deutlich sein müssen; eine Andeutung, dass die beiden Geschlechtsverkehr haben, hätte durchaus ausgereicht. Obwohl der Film aus dem Aspekt „Minderjährig verliebt sich in einen reichen Mann“ fragwürdig ist und vielen Zuschauern nicht schmecken wird, so bietet er aber dennoch einiges mehr. Die Aufnahmen von Kameramann Robert Fraisse sind teilweise atemberaubend und zaubern ein schönes und warmes Bild auf die Leinwand, dem man sich kaum entziehen kann. Auch wenn einige Szenen sehr ruhig und „eigentlich“ langweilig sind, so staunt man immer wieder und wird unterhalten. Schauspielerisch machen beide Hauptdarsteller ihre Arbeit verdammt gut, die verbotene Liebe wurde auch hier sehr gut eingefangen. Alles in allem wirklich ein gutes Werk, insofern man sich auf die Geschichte und die zahlreichen Sexszenen einlassen kann – was nicht wirklich einfach ist. Kurze Addition: die Hauptdarstellerin war zu diesem Zeitpunkt natürlich nicht mehr minderjährig!
Details der 4K-UHD / Blu-ray
Die Qualität des Films ist auf Blu-ray schon sehr ansehnlich, Capelight hat für die 4K-Version aber wahre Wunder vollbracht. Ein Bildrauschen des fast 30 Jahre alten Films ist kaum zu erkennen, die Schärfe und auch die Details sind wirklich verdammt gut geworden. Alleine die Außenszenen vor dem Internat verdeutlichen den Qualitätssprung. Die Schrift ist scharf und selbst Schriften oder Objekte im Hintergrund sind klar zu erkennen – Hut ab! Zwar weist die Blu-ray auch eine gute Qualität auf, die Bilder kommen aber in 4K nochmal schöner und besser zur Geltung. Der Ton ist bei beiden Versionen gleich, die deutsche Synchronisation ist gelungen und die Kanaltrennung ist sauber.
Details des Mediabooks
Das Mediabook hat natürlich das übliche Format und wurde sehr schlicht, aber dafür sehr schön gestaltet. Das Cover zeigt lediglich das Gesicht der Hauptdarstellerin in schwarz-weiß, nur die chinesischen Schriftzeichen wie der Mund sind rot gefärbt. Die Rückseite ziert ein Szenenbild, die Informationen und Co. sind – wie immer – auf der losen J-Card gedruckt. Das 24-seitige Booklet beinhaltet viele Szenenfotos wie auch ein interessanter Text von Peter Osterried. Cover & Bilder © capelight pictures OHG / Produktfotos: www.sofahelden.de Das Fazit von: Panikmike
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