Hellfjord
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BEWERTUNG |
02.10.2014 von Assimilator
Mit Hellfjord wurde 2012 in Norwegen eine Hitserie produziert, welche sich auch ganz schnell über die Grenzen Norwegens hinweg einen Ruf machte. Kritiker verglichen Hellfjord mit einer Mischung aus Twin Peaks und Hot Fuzz. Doch hält die Serie diesem Ruf stand?
Der Polizist Salmander (Zahid Ali) verrichtet seinen Dienst bei der berittenen Polizei in Oslo. Am norwegischen Nationalfeiertag geht es seinem Pferd jedoch nicht gut, es kippt einfach um. Entsprechend seines Handbuchs ist Salmander gezwungen, das Ableben des Tiers einzuleiten. Hierfür wird jedoch sowohl ein komplettes Magazins aus der Dienstwaffe, eine Tuba und am Schluss sogar ein Auto benötigt. Natürlich wird dies von einigen Besuchern der Feierlichkeiten beobachtet und gefilmt, und so muss Salmander leider seine Sachen bei der Polizei packen. Doch aufgrund der Kündigungsfrist kann dies nicht sofort geschehen, und so wird der Polizist nach Hellfjord versetzt, einem kleinen Dorf auf einer Insel Nordnorwegens. Vor Ort angekommen passiert ein Mord an einem Arbeiter der lokalen Fischfabrik und so macht sich Salmander an seine Arbeit und versucht den Mörder zu finden ...
Bereits zu Anfang wird Hellfjord als Dorf vorgestellt, in welchem das durchschnittliche Alter 67 Jahre beträgt. Es ist das einzige Dorf in ganz Norwegen, in dem alle Bewohner Raucher sind, wobei eine Verbindung zu den erhöhten Lungenkrankheiten von den Dorfbewohner bestritten wird. Das Dorf hat einen Arzt, einen Zahnarzt, einen Klempner, einen Postboten, einen Mechaniker und einen Schornsteinfeger - alles in einer Person. In den Dorfkneipe “Kjell’s Kitchen” kann man sich betrinken, Stripperinnen anschauen bzw. sich eine Prostituierte nehmen oder einfach mit der Familie essen gehen.
Neben der Story lebt Hellfjord von seinen verrückten Charakteren. Da ist Salmander (ohne A), welcher sein geliebtes Pferd töten musste und zur Strafe nach Hellfjord versetzt wurde. Salmanders Stellvertreter ist Kobba (Stig Frode Henriksen), welcher als ungepflegter Hinterwäldler keine Chance auslässt, Salmanders Aufenthalt in Hellfjord so unangenehm wie möglich zu machen. Weitere Charaktere sind die Reporterin Johanne (Ingrid Bolsø Berdal), welche Salmander beim Lösen des Mordfalls hilft oder der Fabrikboss Boose Nova (Thomas Hanzon). Dazu kommen kleinere Rollen, zum Beispiel Riina, Koobas bildhübsche finnische Katalog-Ehefrau, oder Tante Kose (Maria Bock) bei welcher Salmander später eine Unterkunft findet. Alle Charaktere sind herrlich schräg und überdreht bis hin zu leichtem Unbehagen, welches sich beim Zuschauer entwickelt, wenn Kobba zum Beispiel wiedermal über seine Frau schimpf oder Salmander zeigt, wie man mit dem Dienstrechner Pornoseiten besucht.
Bereits zu Beginn der ersten Folge wird klar, das es sich hierbei nicht um eine normale Serie handelt. Auf der einen Seite sind extrem überdrehte Charaktere in einer surrealen Umgebung, auf der anderen Seite gibt es immer wieder Szenen zu sehen, welche 1:1 aus der Kult-Mystery-Serie Twin Peaks stammen. Diese Kombination machen Hellfjord zu einer sehr interessanten Serie. Leider kommt manchmal das Skript nicht mit. Viele Ereignisse sind vorhersehbar und eigentlich ist bereits am Anfang klar, wer der Mörder ist. Dies macht aber nichts, denn man schaut trotzdem gerne weiter.
Die 198 Minuten der Serie kommen auf 2 DVDs daher. Die Qualität ist akzeptabel, hat mich aber nicht umgehauen. Typisch für das Bild einer DVD ist alles ein klein wenig matschig, es ist halt keine Blu-ray mit HD-Bildern. Der Sound ist als Dolby Digital 5.1 angegeben, jedoch hört man dies kaum. Jegliche Gespräche etc. kommen von vorne, links, rechts und hinter mir passiert kaum etwas. Alternativ kann die Serie auch im norwegischen Original geschaut werden - da ich aber kein Norwegisch spreche, haben mir hier die ausschließlich deutschen Untertitel nur ein wenig geholfen. Es ist schade, dass keine weitere Untertitel zur Verfügung stehen.
Cover & Bilder © polyband Medien GmbH. All rights reserved. Das Fazit von: Assimilator
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