Orca, der Killerwal
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BEWERTUNG |
21.10.2019 von MarS
Obwohl er beim Kinostart nicht sehr erfolgreich lief und Kritiker ihn mit überwiegend negativen Kritiken überhäuften, entwickelte sich der Tierhorrorfilm Orca, der Killerwal mit der Zeit zu einem kleinen Kultfilm bei Genrefans. Nun veröffentlichte Studiocanal den Film nicht nur als remasterte DVD, sondern erstmals auch auf Blu-ray...
Inhalt
Um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen ist Kapitän Nolan (Richard Harris) mit seiner Crew auf dem Meer unterwegs, wo er seltene Tiere, wenn möglich lebend fängt und sie anschließend für die Haltung in Gefangenschaft verkauft. Als er eines Tages eine Gruppe Schwertwale entdeckt, wittert Nolan ein lukratives Geschäft. Bei der Jagd verfehlt er jedoch den begehrten Orca-Bullen und trifft mit seiner Harpune das trächtige Weibchen, die zunächst ihr ungeborenes Junges verliert und schließlich selbst stirbt. Während Nolan diesen Augenblick vergessen will und niedergeschlagen zurück in ein Fischerdorf fährt, sinnt der Orca-Bulle auf Rache und verfolgt dessen Schiff bis in die Heimatbucht. Dort beginnt das wütende Tier, gezielt die Besatzung von Nolan anzugreifen, um ihn zu einem persönlichen Kampf auf dem offenen Meer zu zwingen...
Produziert von keinem geringerem als dem Italiener Dino De Laurentiis, untermalt mit einem eingängigen Score von Ennio Morricone und entstanden zu einer Zeit, in der Tierhorrorfilme - nicht zuletzt auch dank dem zwei Jahre zuvor entstandenen Der Weiße Hai von Steven Spielberg - einen wahren Boom erlebten. Eigentlich verwunderlich, dass Orca, der Killerwal an den Kinokassen scheiterte. Gut, die Effekte sind selbst für die damalige Zeit nicht sonderlich hochwertig ausgefallen und dass Verhalten der Tiere entspricht nicht unbedingt deren Natur. Letzteres ist aber ein übliches Stilmittel in Tierhorrorfilmen und kann dem Film nicht angelastet werden. Vielmehr liegt es aber wohl daran, dass die Erzählung nicht den klassischen Weg eines Tierhorrorfilms einschlägt, denn hier entwickelt man als Zuschauer deutlich mehr Sympathien für das Tier als für die menschlichen Beteiligten, die stellvertretend für den schonungslosen Umgang mit der Natur und anderen Lebewesen stehen. Zwar versucht Orca, der Killerwal im späteren Verlauf die Rollen noch einmal zu drehen, indem Richard Harris als Kapitän Nolan von Gewissensbissen geplagt eine charakterliche Wandlung vollzieht und der Schwertwal zu immer brutaleren Mitteln greift, letztendlich bleibt man jedoch bis zum Ende emotional durchgehend auf den Meeressäuger fixiert und hofft, dass er seine Rache wirklich bekommt. Alleine die Schlüsselszene, in welcher der Orca-Bulle seine Familie verliert, ist dabei ausschlaggebend für die spätere Entwicklung und Bindung zum Zuschauer, denn diese ist so extrem unangenehm, dass dieser Moment noch lange im Gedächtnis bleibt. Gleichzeitig ist es in diesem Bezug auch sehr verwunderlich, wie der Film eine Freigabe ab 12 Jahren erhalten konnte, denn abgesehen von dieser ohnehin schon schwer verdaulichen Szene tauchen im Verlauf noch einige weitere Momente auf, die für ein junges Publikum absolut ungeeignet sind.
Details der Blu-ray
Nachdem Orca, der Killerwal eine Produktion aus dem Jahr 1977 ist, darf man sich beim Bild keine perfekten Werte erhoffen. Dennoch muss man zugestehen, dass der Film noch niemals besser aussah und einige Aufnahmen tatsächlich so scharf und detailreich wirken, als hätte man einen aktuellen Film im Player. Dem entgegen stehen leicht übersteuernde Kontrastwerte und teilweise sehr auffälliges Rauschen in dunklen Bildbereichen, ebenso wie einige unscharfe Szenen und teils starkes Filmkorn. Als Ganzes betrachtet ist das Bild aber erstaunlich sauber und ansprechend ausgefallen und lässt den Film in unerwartetem Glanz erstrahlen. Die Tonspur liegt leider nur in einer DTS-HD Mono Abmischung vor und bleibt dadurch etwas dumpf im vorderen Boxenbereich hängen. Trotzdem sind alle Dialoge klar und gut verständlich, während Effekte und der atmosphärische Score von Ennio Morricone sich stimmig ins Geschehen einfügen. Alles in Allem eine gelungene, lobenswerte Veröffentlichung Seitens Studiocanal. Cover & Bilder © Studiocanal GmbH Das Fazit von: MarS
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