Riftforce

Riftforce

Genre: Kartenspiel • Deckbuilding • 2-Spieler-Spiel
Autor: Carlo Bortolini
Illustrator: Miguel Coimbra
Spieleverlag: 1 More Time Games OG
Empfohlenes Alter: 10
Spieldauer: 30 Minuten

Riftforce   23.02.2024 von Born2bewild

Einen einfachen Einstieg mit viel taktischer Tiefe bietet das Kartenspiel des österreichischen Verlages 1 More Time Games, das es 2021 sogar auf die Empfehlungsliste der „Kennerspiel des Jahres“-Jury geschafft hat. Riftforce ist ein Duellspiel, bei man die Kontrolle von Gilden mit ihren Elementaren übernimmt. Ob die Punktewertung genauso mächtig ausfällt wie die Kräfte der Elementare oder es nur für einen lauen Windzug reicht, erfahrt Ihr in unserem Review…

 

Spielmaterial und Aufbau

 

Neben einem Stanzbogen für die Plättchen finden sich eine Vielzahl an Karten in dem hierfür sehr großzügig gewählten Karton. Dieser hat ein Pappinlay, in das man die Karten nach dem Auspacken unterbringen kann. Die Karten selbst sind sehr schön gestaltet und haben eindeutige Farben, die sich gut unterscheiden lassen. Jede Kartenserie einer Gilde zeigt dabei den gleichen Elementar, was zwar ein wenig eintönig ist (vielleicht hätte man je nach Anzahl der Lebenspunkte unterschiedliche Elementarposen nehmen können), aber dafür die Unterscheidung sehr einfach macht. In den oberen Ecken sind jeweils die Lebenspunkte mit den Elementsymbolen abgebildet. Das bedeutet, dass die Karten auch immer nur in einer Orientierung gehalten und abgelegt werden, da man die Zahlen sonst nicht sehen kann. Neben den Elementarkarten gibt es noch die Karten der Beschwörer der Gilden, die die Fähigkeiten der Elementare beschreiben und die sieben Geländekarten. Fünf davon stellen den Lavafluss und das Gebiet, in dem sich die Spieler duellieren, dar und zwei das Ende des Flusses mit einer Punkteleiste für die namensgebende Riftforce.

 

Für den Spielaufbau werden die zuletzt genannten Gebietskarten in einer Reihe in die Tischmitte gelegt. Außerdem werden die Riftforce-Anzeiger oberhalb der Zwölf der Punkteleiste bereitgelegt. Aus den Schadensmarkern wird ein Vorrat gebildet, der von beiden Seiten gut erreichbar ist. Dann bestimmt man durch Münzwurf eine Startspieler*in. Diese erhält den Startanzeiger, der mit der Wunschfarbe (gelb oder blau) nach oben abgelegt wird. Dann werden die zehn Beschwörer gemischt und einer aussortiert, der mitsamt der zugehörigen Elementare zurück in die Schachtel gelegt wird. Aus den übrigen wird abwechselnd ein Elementar ausgesucht und neben die oberen beiden Lavafluss-Karten gelegt, bis auf beiden Seiten je vier Beschwörer liegen. Die dazu passenden Elementare werden je Seite zu einem Nachziehstapel gemischt. Anschließend zieht man sieben Karten. Ist man nicht im Besitz des Startanzeigers, legt man die oberste Karte seines Kartenstapels an ein beliebiges Gebiet an. Dann kann der Kampf um die Verteidigung des Rifts losgehen.

 

Ziel des Spiels

 

Bei Riftforce schmieden zwei Auserwählte jeweils eine Allianz mit Gilden aus Elementaren, um die Vorherrschaft zum Schutz des Rifts zu erlangen. Hierbei erspielen sie nach und nach immer mehr der namensgebenden Riftforce. Das geht so lange bis jemand zwölf Punkte erreicht. Falls diese*r Auserwählte im Besitz des Startanzeigers ist, hat das Gegenüber noch einen weiteren Zug bevor das Spiel endet. Dann prüft man, wer die meiste Riftforce sammeln konnte.

 

Die Anleitung

 

Mit zwölf Seiten wirkt das Spiel erstmal nicht einfach. Doch der erste Eindruck täuscht. Die Regeln sind relativ einfach und auch noch einmal auf drei Übersichtskarten zusammengefasst, die die drei möglichen Aktionen darstellen. Die Anleitung beschreibt diese sehr detailliert und strukturiert. Die Regeln werden anhand einiger Bilder und Beispielen noch veranschaulicht.

 

Voll auf die Zwölf…

 

Um das Ziel der zwölf Riftfoce-Punkte zu erreichen, spielt man abwechselnd je eine von drei möglichen Aktionen. Hierzu gehört als erstes das Ausspielen von Handkarten. Hiervon darf man bis zu drei Karten ausspielen, die entweder eine gleiche Zahl oder das gleiche Symbol (beziehungsweise Farbe) haben. Die Karten werden auf die eigene Seite gelegt und dürfen entweder untereinander an ein Gebiet oder nebeneinander an benachbarte Gebiete angelegt werden. Dabei ist stets die Reihenfolge der Elementare zu beachten. Der dem Gebiet am nächsten, untenliegende Elementar ist dabei stets der Erste, wohingegen der Oberste immer der Letzte ist. Das ist entscheidend für die zweite Aktion, bei der man bis zu drei Elementare aktivieren kann. Dafür muss man eine Karte wählen und abwerfen. Dann darf man entscheiden, ob man seine Elementare nach dem Symbol oder der Zahl aktiviert. So dürfen beispielsweise drei Elementare mit sieben (maximalen) Lebenspunkten oder dem Blitzsymbol aktiviert werden. Was die Elementare dabei tun, ist auf den Karten der Beschwörer beschrieben. So nehmen die Elementare des Gegenübers in der Regel Schaden und je nach Typ führt das dann wiederum zu einer Bewegung oder ebenfalls Schaden bei den eigenen Elementaren. Die Schadenspunkte werden über die Marker, die auf die Karten gelegt werden, dargestellt. Jeder Marker hat dabei eine Seite mit einem und eine Seite mit drei Punkten, sodass sich die Anzahl der Marker auf den Karten bei maximal sieben Lebenspunkten in Grenzen hält. Jedes Mal, wenn man einen der gegnerischen Elementare tötet, also mindestens so viel Schaden verursacht wie die Karte Lebenspunkte hat, wird dieser entfernt und man erhält einen Riftforce-Punkt, durch den der eigene Marker auf der Punkteanzeige nach oben wandert. Weitere Punkte kann man erhalten, indem man die dritte Aktion wählt: das Überprüfen und Nachziehen. Hierbei schaut man, ob man Elementare an Gebieten liegen hat, an dem keine gegnerischen liegen. Ist das der Fall, so kontrolliert man dieses Gebiet und erhält je kontrolliertem Gebiet eine Riftforce. Anschließend zieht man so viele Karten nach bis man wieder sieben auf der Hand hat. Dieses Spielprinzip wird so oft im Wechsel wiederholt bis einer der Marker die Zwölf erreicht hat. Wenn das die Farbe des Startanzeigers ist, so darf das Gegenüber noch einen weiteren Zug durchführen, bevor ermittelt wird, wer die meiste Riftforce gesammelt hat. Diese*r Auserwählte gewinnt. Bei einem Gleichstand führen beide abwechselnd noch so viele Aktionen durch bis es einen eindeutigen Punktestand gibt.

 

Bildergalerie von Riftforce (11 Bilder)

Lieferumfang

 

  • 110 Karten
  • 10 Gilden
  • 28 Plättchen
  • 1 Spielanleitung


Cover & Bilder © Cover: Asmodee / Bilder im Artikel und Teaserbild: www.sofahelden.de


Das Fazit von: Born2bewild

Born2bewild

Riftforce ist auf jeden Fall ein Spiel, das erst nach mehreren Runden sein volles Potential entfaltet. Zwar sind die Regeln sehr einfach, doch die Fertigkeiten der Elementare haben es in sich. Manche machen direkten Schaden auf ihre Gegenüber, andere machen mehr Schaden, wenn das Gegenüber schon Schaden hat. Wiederum andere machen nur auf benachbarte Elementare Schaden und die Feuerelementare sind so explosiv, dass sie sogar in den eigenen Reihen für Verbrennungen sorgen. Dabei hat aber jede Gilde ihre eigenen Stärken und Schwächen, die dann gegebenenfalls durch Kombinationen mit anderen Gilden ausgeglichen werden können. Dadurch, dass es insgesamt zehn gibt und man abwechselnd aussucht, entstehen aber immer wieder neue Variationen, mit denen man sich beschäftigen muss. Das Prinzip der Aktivierung ist dann ein weiterer Punkt, den man berücksichtigen muss: Lege ich den Elementar mit der sieben hin? Der hält viel aus, aber dafür brauche ich für die Aktivierung später auch entweder eine Sieben zum Wegwerfen oder eben seine Elementfarbe. Außerdem dann die Qual der Wahl: Neue Elementare, Aktivierung oder neue Karten mit Riftforce-Punkten? Alles in allem ein sehr gutes Spiel - und das sagen wir, die Duellspiele eigentlich nicht so mögen. Wir vergeben hier sehr gute 9/10 Punkte.


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