The Boy Behind the Door

The Boy Behind the Door

Originaltitel: The Boy Behind the Door
Genre: Thriller • Horror
Regie: David Charbonier • Justin Powell
Hauptdarsteller: Lonnie Chavis • Ezra Dewey
Laufzeit: DVD (84 Min) • BD (88 Min)
Label: Lighthouse Home Entertainment
FSK 16

The Boy Behind the Door   21.03.2022 von MarS

Noch vor ihrem fiesen kleinen Horrorfilm The Djinn lieferten David Charbonier und Justin Powell mit dem Thriller The Boy Behind the Door ihr Regiedebüt ab. Lighthouse Entertainment veröffentlich diesen nun auf DVD und Blu-ray...

 

Inhalt

 

Bobby (Lonnie Chavis) und Kevin (Ezra Dewey) sind die besten Freunde. Als die beiden eines Tages aus heiterem Himmel entführt werden, gelingt Bobby zwar zunächst die Flucht, doch niemals würde er Kevin allein zurücklassen. Bobby nimmt seinen ganzen Mut zusammen, um Kevin zu retten, doch der ist im Keller eines abgeschiedenen Hauses angekettet, und die Tür verschlossen. Außerdem sind die beiden nicht allein im Haus, und so ist Bobbys ganzer Einfallsreichtum gefragt, um die Situation gemeinsam mit Kevin lebend zu überstehen...

 

Freunde auf ewig. Dieses oftmals leichtfertig ausgesprochene Versprechen wird im Thriller The Boy Behind the Door auf eine harte Probe gestellt, denn eigentlich hätte das Ganze bereits nach wenigen Minuten zu Ende sein können - wenn Handlungsmittelpunkt und Hauptfigur Bobby seinen Freund einfach zurückgelassen hätte. Aber zum einen lässt man Freunde nicht einfach zurück, zum anderen hätte man als Zuschauer dann auch einen äußerst atmosphärischen, packenden Thriller verpasst. Ganz wie im Nachfolger The Djinn (übrigens ebenfalls mit Ezra Dewey besetzt) gelingt es dem Regie-Duo David Charbonier und Justin Powell auch in The Boy Behind the Door, ihr Konzept mit minimalistischem Aufwand und im überschaubaren Setting hervorragend umzusetzen, und dabei auf übertriebene oder unnötige Effekte komplett zu verzichten. Atmosphäre und Spannung sind hier die Schlagworte, welche die Inszenierung am Laufen halten, und die nur selten, sowie sehr gezielt, durch fein dosierte Gewaltausbrüche auf die Spitze getrieben werden. Sowohl die Motive der Entführer, als auch der Antrieb der beiden Jungen, werden dabei eher umschrieben beziehungsweise angedeutet, denn explizit ausgesprochen, was sich als geschickter Kniff entpuppt, um die Verbindung zum Zuschauer zu intensivieren und das Erlebte noch drastischer und schockierender zu gestalten. Die Fantasie ist eben immer noch das effektivste Mittel, um Schrecken zu vermitteln, und wenn diese dann auch noch durch souverän eingesetzte Stilelemente und gelungene Einfälle angeregt wird, dann kann eigentlich kaum noch etwas schiefgehen. Doch nicht nur dadurch verzeiht man recht schnell, dass nicht jede Handlung intelligent ist, und sich The Boy Behind the Door gerade im Finale doch recht stark an gängigen Klischees bedient (Wieso müssen die Täter eigentlich immer noch zehnmal wieder aufstehen, bevor sie endgültig besiegt werden?). Auch die Tatsache, dass es sich hier um zwei Kinder handelt, die sich gegen brutale Erwachsene zu wehren versuchen, erklärt so einige, wohl aus dem Affekt getätigte Aktionen. Schauspielerisch weiß The Boy Behind the Door ebenfalls zu überzeugen. Während die Erwachsenen dabei eher als bedrohliche Schatten oder einfach nur als gänzlich Böse dargestellt werden, sind es dabei vor allem Lonnie Chavis und Ezra Dewey, die eine hervorragende, authentische, und durchaus beeindruckende Vorstellung abliefern, und sich als - zumindest in den meisten Momenten - wirklich clevere Opfer zeigen. 

 

Bildergalerie von The Boy Behind the Door (4 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Das Bild der Blu-ray hat es nicht wirklich leicht, denn abgesehen von Einführungs- und Schlusssequenz spielt sich die komplette Geschichte im Dunkeln sowie in schlecht beleuchteten Innenräumen ab. Dennoch bietet die Blu-ray ein scharfes, ausgewogen kontrastiertes Bild, das dank sauberem Schwarzwert auch in dunklen Bildbereichen kaum Details verschwinden lässt. Sehr stilisiert zeigt sich hingegen die Farbgebung, die überwiegend zwischen Blau- und Grüntönen wechselt und damit nur wenig natürliche Nuancen zulässt. Die Tonspur konzentriert sich überwiegend auf den vorderen Boxenbereich und öffnet sich nur selten und kaum wahrnehmbar in den Raum. Die Abmischung im Frontbereich ist aber sauber und gut ausbalanciert, so dass man trotz allem atmosphärisch kaum Abstriche in Kauf nehmen muss. 



Cover & Bilder © Lighthouse Home Entertainment - All rights reserved.


Das Fazit von: MarS

MarS

Der Nachfolger The Djinn konnte bereits überzeugen, nun erscheint auch der nicht minder gelungene Vorgänger. David Charbonier und Justin Powell liefern mit ihrem Regiedebüt The Boy Behind the Door einen wahrlich gemeinen, mit minimalistischen Mitteln hervorragend umgesetzten Streifen ab, der zwar inhaltlich keine großen Innovationen offenbart, dafür aber im Bereich von Atmosphäre und Spannung so manch deutlich größeren Genrefilm locker in die Tasche steckt. Starke darstellerische Leistungen - vor allem der beiden Jungdarsteller - sowie ein gutes Gespür für Timing und eine packende Inszenierung, runden The Boy Behind the Door schließlich gekonnt ab, und machen ihn mühelos zu einem absolut sehenswerten Thriller mit Horrorelementen.


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