The Power

The Power

Originaltitel: The Power
Genre: Horror • Thriller • Drama
Regie: Corinna Faith
Hauptdarsteller: Rose Williams • Gbemisola Ikumelo
Laufzeit: DVD (89 Min) • BD (93 Min)
Label: Capelight Pictures
FSK 16

The Power   20.10.2021 von MarS

Eine Wirtschaftskrise ist nicht unbedingt ein klassischer Ausgangspunkt für einen Horrorfilm. Wenn aber in Folge fehlender Energieversorgung wie im Großbritannien des Jahres 1974 jede Nacht die Lichter ausgehen, dann klingt das schon eher nach einem Stoff, aus dem Alpträume sein könnten...

 

Inhalt

 

Großbritannien, 1974. Das ganze Land steckt in einer schweren Wirtschaftskrise, und sogar die Energieversorgung kann nicht mehr durchgehend gewährleistet werden. In dieser schweren Zeit tritt die angehende Krankenschwester Val (Rose Williams) ihre Stelle in einem Londoner Krankenhaus an, in dem überwiegend Patienten aus ärmlichen Verhältnissen behandelt werden. Gleich an ihrem ersten Tag soll Val die sogenannte "Dunkelschicht" übernehmen, denn nachts wird auf Grund von Sparmaßnahmen die Stromversorgung unterbrochen. Die meisten Patienten werden deshalb ausgelagert, und Val verbleibt mit einigen Kolleginnen und den restlichen Insassen in dem Labyrinth-artigen Gebäude. Doch kaum sind die Lichter erloschen, spürt Val eine unheimliche Präsenz in den dunklen Gängen des Krankenhauses...

 

Leere Krankenhausflure, die einem Labyrinth gleichen, dazu beinahe vollständige Dunkelheit, die lediglich durch Laternen und kleinere Areale durchbrochen wird, welche von Generatoren versorgt werden. Was den Zuschauer in The Power erwartet, das dürfte eigentlich klar sein, und zumindest inszenatorisch liefert Regisseurin Corinna Faith tatsächlich nur wenig Überraschungen. Eines muss man ihr aber lassen: Das, was sie dem Zuschauer präsentiert, ist ebenso souverän wie geschickt in Szene gesetzt, und bringt vom ersten Moment an eine Atmosphäre mit sich, von der sich andere Genrebeiträge eine große Scheibe abschneiden könnten. Natürlich reicht das allein noch nicht, um sich gekonnt aus der Masse zu heben. Doch auch dafür hat Faith ein eigenes Rezept, denn zum einen verzichtet The Power weitestgehend auf banale Jumpscares und simple Geistererscheinungen, sondern geht deutlich subtiler und spannender vor. Zum anderen hat die Geschichte und die damit zusammenhängende finale Auflösung einen unglaublich fiesen, beklemmenden Beigeschmack, noch dazu wo der reale historische Hintergrund der Handlung in Zusammenhang mit der hervorragenden Ausstattung ohnehin ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit und Authentizität entstehen lässt. Sehr ungewöhnlich ist in diesem Bezug der sehr modern anmutende, überwiegend elektronische, und stellenweise recht experimentell anmutende Soundteppich, der das Geschehen begleitet, doch auch dieser verfehlt nicht sein Ziel und fügt sich harmonisch mit ein, während die Atmosphäre noch weiter verstärkt wird. The Power nutzt letztendlich zwar ein bekanntes Rezept, weiß dieses aber an den richtigen Stellen zu verfeinern, wodurch sich der gesamte Film zu einem inzwischen selten gewordenen Highlight innerhalb des Genres entwickeln kann.

 

Bildergalerie von The Power (6 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Die Blu-ray unterstützt durch ihr körniges, etwas verwaschenes Bild sehr schön die Atmosphäre innerhalb des Films sowie das historisch angelegte Setting, dürfte damit HD-Freaks aber ein wenig enttäuschen. Schwarzwert und Lichteffekte ergeben einen harmonischen Look, das Kontrastverhältnis ist sehr gut ausbalanciert. Die Tonspur trägt dank sehr guter Dynamik und räumlicher Abmischung einen großen Anteil an der erschaffenen Stimmung, bleibt aber auch im Bereich der Dialoge stets klar und verständlich.



Cover & Bilder © capelight pictures OHG / ©LAURA RADFORD


Das Fazit von: MarS

MarS

The Power ist nicht unbedingt ein Horrorfilm, der durch großen Einfallsreichtum oder eine innovative Story punkten kann. Was er aber kann, das ist den Zuschauer durch eine hervorragende Atmosphäre zu fesseln und sowohl durch fiesen Grusel, wie auch eine bedrückende finale Auflösung zu begeistern. The Power beweist, dass man mit dem richtigen Gespür für die Inszenierung auch mit klassischen Horrorelementen noch immer einen starken Genrebeitrag präsentieren kann.


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