Underwater - Es ist erwacht

Underwater - Es ist erwacht

Originaltitel: Underwater
Genre: Science Fiction • Horror
Regie: William Eubank
Hauptdarsteller: Kristen Stewart • Vincent Cassel
Laufzeit: DVD (91 Min) • BD (95 Min)
Label: Twentieth Century Fox
FSK 16

Underwater - Es ist erwacht   17.05.2020 von MarS

Trotz prominenter Besetzung mit Kristen Stewart, Vincent Cassel und T.J. Miller sowie einem recht ansehnlichen Budget wurde für den Science-Fiction-Horrorfilm Underwater - Es ist erwacht keine große Werbetrommel gerührt. Wir haben uns den Film für Euch angesehen und sagen Euch, ob wir den Grund für dieses zurückhaltende Marketing in den Tiefen des Meeres gefunden haben...

 

Inhalt

 

Knapp sieben Meilen tief im Marianengraben bohren die Mitarbeiter der Kepler-Forschungsstation nach Erdöl, als es plötzlich zu einem verheerenden Unglück kommt. Durch ein Seebeben wird die Außenhülle der Station beschädigt und der Kontakt zur Oberfläche unterbrochen. Nur wenigen Mitgliedern der Besatzung gelingt es, die folgende Implosion der Station zu überleben, unter ihnen die Mechanikerin Norah Price (Kristen Stewart) und Kapitän Lucien (Vincent Cassel). Die einzige Rettung scheint darin zu bestehen, die Schwesternbohrinsel zu erreichen, doch dafür müssen sie den weiten Weg in der Dunkelheit über den Meeresboden wagen. Allerdings ist die Finsternis nicht das Einzige, was die Crew in der Tiefe erwartet...

 

Bereits der erste Trailer zu Underwater - Es ist erwacht ließ kritische Stimmen aufkommen, die den Science-Fiction-Horror als einen Abklatsch von Filmen wie beispielsweise Abyss oder auch Alien bezeichneten. So ganz falsch ist diese Einschätzung schließlich nicht, doch eine simple Kopie ist der Streifen von Regisseur William Eubank (The Signal) nicht geworden.

 

Passend zum Unterwassersetting lässt Underwater - Es ist erwacht keine einzige Verschnaufpause und wirft den Zuschauer nach nur wenigen Momenten mitten ins Geschehen, ein Geschehen dessen rasante Inszenierung und hohes Erzähltempo bis zur letzten Sekunde aufrechterhalten werden. Kompensiert wird dies durch die großartige Atmosphäre, die lange Zeit den Film dominiert, ohne die eigentliche Bedrohung physisch zu zeigen. Lediglich ein paar knackige Splattereffekte - die jedoch nie zelebriert werden, sondern genauso schnell aus dem Blickfeld fallen, wie sie gekommen sind - sorgen in diesem Bereich für visuell greifbare Angstmomente. Bekommt man den ungewöhnlichen Feind schließlich doch zu Gesicht, erweitert sich der bis dahin überwiegend in der Vorstellungskraft vorhandene Horror durch sehr gut platzierte Jumpscares, die fast immer ihr Ziel erreichen. Leider sind Atmosphäre und Horror dann aber auch weitestgehend die einzigen treibenden Kräfte in Underwater - Es ist erwacht, denn weder bekommen die Figuren auf Grund des hohen Tempos die Möglichkeit, eine Verbindung zum Zuschauer zu entwickeln (von obligatorischen Vorgeschichten aus dem Standardhandbuch und angedeuteten Ökobotschaften mal abgesehen), noch bleibt sich William Eubank mit seiner Inszenierung auch im Finale treu. Was am Ende nämlich auf einen einschlägt ist beinahe etwas zu viel des Guten, wodurch der Film seine bis dahin sehr stimmigen Pfade verlässt und es mit der Bedrohung deutlich übertreibt. Insgesamt wird man das Gefühl einfach nicht los, dass Underwater - Es ist erwacht ursprünglich eigentlich viel länger hätte werden sollen, am Ende aber auf eine Laufzeit von 95 Minuten heruntergepresst wurde. Viele Übergänge zwischen einzelnen Stationen der Geschichte sind einfach zu abgehakt und das Finale zu plötzlich und überladen, als einen anderen Schluss zuzulassen. So unterhaltsam das rasante Tempo hier auch ist, immerhin täuscht es über die Schwächen im Charakterbereich hinweg, etwas mehr Zeit hätte dem Film bestimmt gutgetan. Alleine das Einfügen der entfallenen beziehungsweise erweiterten Szenen aus dem Bonusmaterial hätte hier bereits ein wenig geholfen, sowohl die Handlung flüssiger zu machen, als auch ein paar kleinere Erklärungen für die Ereignisse zu liefern sowie die Figuren ein wenig besser zu charakterisieren. Interessant wäre auch das alternative Ende gewesen, das sich jedoch im Bonusmaterial nicht auffinden lies.

 

Details der Blu-ray

 

Das Bild der Blu-ray ist hervorragend. Die sehr gute Schärfe und der hohe Detailgrad machen sich vor allem in den Innenraumszenen bemerkbar, während das Kontrastverhältnis in den unzähligen Unterwasseraufnahmen seine Stärke beweist - das Standardproblem Banding ist hier nämlich nicht auszumachen. Der Schwarzwert ist ordentlich, jedoch nicht zu satt eingestellt, was im Gegenzug jedoch dafür sorgt, dass auch im Dunkeln am Meeresgrund keine Details verloren gehen. Innenszenen bieten dafür knackiges Schwarz. Die Tonspur überzeugt durch eine dynamische, kraftvolle Abmischung sowie eine sehr gute Räumlichkeit durch gezielten Effekteinsatz und eine klare Kanaltrennung, wenngleich die englische Tonspur (mit DTS-HD 7.1 hochwertiger ausgestattet) in allen Bereichen marginal besser abschneidet.



Cover & Bilder © www.sofahelden.de


Das Fazit von: MarS

MarS

Frei nach dem Motto "Lieber gut geklaut, als schlecht selbst gemacht" präsentiert Underwater - Es ist erwacht zwar im Bereich der Handlung tatsächlich überwiegend eine Menge Bekanntes, weiß aber dank temporeicher Inszenierung und toller Atmosphäre sehr gut zu unterhalten. Dass dabei die Darsteller keine Höchstleistungen liefern müssen oder eine großartige Charakterisierung erhalten, stört nur bedingt, ebenso wie die Tatsache, dass alles ein wenig gepresst wirkt. Natürlich wäre hier auch mehr drin gewesen, wenn man sich etwas mehr Zeit für die eigentliche Geschichte genommen hätte, aber auch so ist Underwater - Es ist erwacht ein willkommener Sci-Fi-Horrorfilm im Heimkino.


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