Zombicide Season 3 - Rue Morgue
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BEWERTUNG |
22.01.2016 von Born2bewildDer Beweis, wie wichtig und effizient Kickstarter mittlerweile geworden ist, liefert das Survival-Abenteuerspiel Zombicide, das dank der sehr erfolgreichen Crowdfunding-Kampagnen bereits in der dritten Season erscheint. Ob der Überlebenskampf mit den Zombies überzeugt hat, erfahrt ihr in unserem Review…
Das Material und die Vorbereitung
Der Karton von Zombicide Season 3 – Rue Morgue ist quadratisch und relativ hoch und schwer. Die orangefarbene Verpackung wirkt mit dem aufgedruckten Zombieszenario und der dazu passend designten Aufschrift sehr ansprechend. Auf der Unterseite ist neben einigen Anpreisungen und dem Verpackungsinhalt ein Beispielaufbau einer Spielpartie abgebildet. Öffnet man den Karton, erhält man unter der Anleitung einen relativ unspektakulären Einblick auf einen Kartenstapel und Würfel in einem transparenten Plastikblister und zwei Kartons mit der Aufschrift Rue Morgue. In den Kartons sind die Spielfiguren enthalten, im Kleineren die zwölf Überlebenden, im Großen eine Horde aus 80 Zombies. Die Figuren sind einfarbig und aus Hartplastik gefertigt. Die Überlebenden haben zur Unterscheidung zwölf verschiedene Farben und sind jeder für sich einzigartig gestaltet. Die Zombies sind jeweils pro Reihe identisch, unterscheiden sich aber zwischen den Reihen innerhalb einer Zombiekategorie auch in Nuancen. Insgesamt wirken die Figuren recht stabil. Trotzdem ist Vorsicht geboten, da zum Beispiel die Arme der Kriecher recht leicht abbrechen können. Im unteren Bereich der Verpackung befinden sich neben den Charakterkarten und den Erfahrungsmarkern die Spielplanelemente sowie diverse Marken aus Karton, die erst noch herausgedrückt werden müssen.
Nachdem die Spielmaterialien vorbereitet sind und die Anleitung studiert ist, wählt man eine der 14 Missionen aus und beginnt das Spielfeld aufzubauen. Anschließend wählen die Spieler ihre Überlebenden aus und erhalten die zugehörigen Überlebenden-Ausweise zusammen mit den Erfahrungsmarkern, die auf Stufe 0 fixiert werden. Nun werden noch die Überlebenden in der Startzone positioniert und die Missionsgeschichte samt ihrer Sonderregeln und den Zielen vorgelesen. Abschließend wird noch ein Startspieler definiert, der das Startspieler-Plättchen vor sich hinlegt. Der Überlebenskampf kann beginnen.
Die Anleitung
Da Zombicide ein recht komplexes Spiel ist, wirkt sich das auch auf den Umfang der Anleitung aus. Sie umfasst insgesamt 64 Seiten, wobei die wirkliche Beschreibung der Regeln erst ab Seite 6 startet und ab Seite 45 die Missionen beschrieben sind. Somit kommt man auf insgesamt 39 Seiten, die dank vieler Illustrationen aber vom Textumfang her überschaubar sind. Insgesamt ist die Anleitung sehr gut strukturiert und nach den einzelnen Spielphasen aufgegliedert und eignet sich damit auch hervorragend zum schnellen Nachblättern bei Regelunklarheiten. Auf der Rückseite gibt es eine Zusammenfassung eines kompletten Spielzugs mit all seinen Phasen.
Das Spielziel
Zombicide ist in seinen Ursprüngen ein kooperatives Spiel. Das heißt, die Spieler spielen gemeinsam mit ihren Überlebenden dem Missionsziel entgegen, während die Zombies, die sich nach bestimmten Regeln fortbewegen, versuchen sie daran zu hindern. Die Missionsziele sind relativ unterschiedlich, haben aber meistens die Gemeinsamkeit, dass zumindest ein Charakter lebend eine Zielzone erreichen muss. Häufig gibt es noch weitere Ziele die erreicht oder in dem jeweiligen Szenario aufgesammelt werden müssen. Neu in Season 3 ist der Wettkampfmodus, bei dem die Spieler nicht gemeinsam gegen die Zombies gewinnen, sondern das Spielerteam mit den meisten Erfahrungspunkten. Hier ist es auch erlaubt, andere Überlebende anzugreifen.
Der Spielablauf
Die Seasons von Zombicide bilden die Grundspiele und sind jedes für sich spielbar, aber auch problemlos kombinierbar. So hat jede Season ihre Besonderheiten und Erweiterungen. Bei Rue Morgue sind es die Dürrezombies, die sich bei ungünstigen Würfelkombinationen in Kriecher verwandeln, sowie der Hubschrauber, die Premiere feiern. Neu sind auch der Wettkampfmodus, bei dem Teams aus Spielern auch gegeneinander antreten oder die Teamaktionen, die neue taktische Möglichkeiten bieten. Zombicide spielt sich in drei Phasen:
In der ersten Phase sind die (menschlichen) Spieler an der Reihe und aktivieren nach und nach ihre Überlebenden. Standardmäßig hat jeder Überlebende drei Aktionen die er beliebig verteilen kann. Die meistgenutzte Aktion ist das Bewegen. Hierbei kann der Überlebende in eine auf dem Spielplan markierte Zone wechseln. Stehen Zombies in der Reichweite der Figur, so kann er sie mit Nah- oder Fernkampfwaffen angreifen. Die Treffer werden anhand der Würfel ermittelt. Da die Überlebenden in Anbetracht der Zombiebedrohung keine ruhigen Hände haben, gibt es beim Fernkampf eine Ziel-Priorität. Da hier an erster Stelle Überlebende stehen, empfiehlt es sich nicht, in eine Zone zu schießen, in der sich ein Mensch befindet, außer natürlich man möchte seine Mitstreiter aus dem Weg räumen. Je nach Waffe verursacht der Angriff Lärm, der anhand von Lärmmarkern veranschaulicht wird. Um an Ausrüstung zu kommen, kann man Räume durchsuchen und erhält so die entsprechenden Ausrüstungskarten. Allerdings kann es auch sein, das man auf der Suche nach neuen Gegenständen einen Zombie findet. Die risikofreiere Variante an Ausrüstung zu kommen ist das Neuordnen des Inventars. Dabei kann man entweder nur sein eigenes Inventar durchsortieren, oder auch mit Gleichgesinnten in derselben Zone tauschen. Missionsbedingt gibt es noch die ein oder andere Besonderheit, wie zum Beispiel den Hubschrauber, der von fähigen Überlebenden geflogen werden kann, oder Ziele, die aufgenommen oder aktiviert werden können oder sogar müssen. Aus taktischen Gründen kann es aber auch sinnvoll sein, dass man die Zombies durch Lärm machen zu sich zieht, oder man einfach mal nichts tut.
Bei allen Aktionen ist es wichtig, dass man sich abspricht um die Fertigkeiten und Waffen der einzelnen Überlebenden möglichst effizient einzusetzen und der Zombiebrut Einhalt zu gebieten. Durch das Töten von Zombies oder das aktivieren oder aufnehmen von Zielen erhalten die Spieler Erfahrung, durch die sie wiederum neue Fähigkeiten erlernen oder Boni erhalten. Die Kehrseite der Medallie ist aber, dass sich durch erfahrenere Überlebende aber auch die Gefahrenstufe ändert und so die Zombiebrut im Regelfall gefährlicher wird. Nachdem alle Spieler an der Reihe waren und die Aktionen ihrer Überlebenden aufgebraucht sind, beginnt die Zombiephase. Diese findet in zwei Teilen statt. Zuerst werden alle Zombies aktiviert. Jeder Zombie erhält eine Aktion. Entweder bewegt er sich eine Zone auf ein sichtbares Ziel oder, sofern er keine Sichtlinie zu einem Überlebenden hat, auf den größten Lärm zu. Wenn er in einer Zone mit einem oder mehreren Überlebenden steht, greift er diesen an und fügt ihm eine Wunde zu. Nach zwei Verwundungen stirbt der jeweilige Charakter. Falls man mit Überzombies spielt, wird der tote Charakter in der nächsten Runde wiederbelebt und erscheint als Überzombie auf dem Spielplan. Sobald alle Zombies ihre Aktionen hinter sich gebracht haben, erhalten die Läufer noch eine zusätzliche Aktion nach demselben Prinzip.
Nun folgt die Zombiebrut. Pro Überlebendem wird ein Würfel geworfen. Je nach Augenzahl werden die Würfel in den Brutzonen mit den jeweiligen Zahlen positioniert. Anschließend wird für jeden Würfel eine Zombiekarte gezogen und die in der jeweiligen Gefahrenstufe abgebildeten Zombies in der Zone aufgestellt. Im Vergleich zu den Vorgängern ist dies eine Neuerung, da die Menge der Zombies sich durch die Anzahl der Spieler verändert.
Nach der Zombiebrut folgt noch die Endphase, bei der alle Lärmmarker entfernt werden und der nächste Spieler das Startspielerplättchen erhält.
Das Spiel endet, sobald die Mission nicht mehr erfüllbar ist, oder das Missionsziel erreicht ist.
Lieferumfang
Cover & Bilder © Cover: Asmodee Deutschland / Bilder im Artikel und Teaserbild: www.sofahelden.de Das Fazit von: Born2bewild
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